Bild aus der militärhistorischen Lehrmittelsammlung der früheren Garnison Amberg. (Foto: Militärhistorische Sammlung Garnison Amberg)
CSU Amberg-Stadt

Einsatz für militärhistorische Sammlung

Bei ihrer Kreisvorstandssitzung beschäftigte sich die CSU Amberg-Stadt zusammen mit örtlichen Mandatsträgern mit der Suche nach einer Lösung für die Nutzung der nach ihrer Verlagerung nach Cham nun bald leer stehenden Leopoldkaserne. Dabei ging es dem CSU-Kreisvorstand vor allem auch um den Erhalt der militärhistorischen Sammlung.

„Der Standort Cham wird wesentlich teurer als ursprünglich geplant und liegt schon jetzt weiter hinter dem Zeitplan, dennoch werden wir die Beschlüsse der Bundeswehr nicht mehr rückgängig machen können. In vielen Gesprächen mit Verantwortlichen in Berlin arbeite ich jedoch gerade an konkreten Plänen für die Leopoldkaserne.“ Das erklärte Ambergs MdB Barbara Lanzinger im Rahmen der Kreisvorstandssitzung der CSU Amberg-Stadt angesichts der Frage, was nach dem Umzug der Leopoldkaserne der Bundeswehr nach Cham nun mit den in Amberg verbleibenden leer stehenden Gebäuden werden würde. Lanzinger geht es dabei auch ganz wesentlich darum, „den Verbleib der militärhistorischen Sammlung zu sichern“, wie sie den Vorstandsmitgliedern und ebenfalls anwesenden örtlichen CSU-Mandatsträgern erklärte.

Sammlung vor über 30 Jahren aufgebaut

Im Jahre 1984 hat die Panzerbrigade 12 mit dem Aufbau einer militärhistorischen Lehrmittelsammlung zur Geschichte der Garnison Amberg begonnen. Seitdem wurden militärische Ausrüstungsgegenstände und Zeitdokumente zusammengetragen und im historischen Kontext ausgestellt. Heute ist die Ausstellung auf circa 600 Quadratmetern im Gebäude E der Leopoldkaserne untergebracht. Sie zeigt dort anhand von Uniformen, Ausrüstungsgegenständen, Karten, Waffen, Orden, Urkunden und Unterkunftsgerät beispielhaft Soldatenleben und -schicksale zahlreicher Regimenter und Divisionen. In einem Teil der Ausstellung ist auch eine Feldzahnstation sowie der Luftschutz eingearbeitet.

Politiker reden nicht nur, sondern handeln

„Ich arbeite daran, dass die militärhistorische Sammlung dort bleibt, wo sie ist“, betonte Lanzinger bei der Vorstandssitzung weiter. Bereits erfreut konnte sie mitteilen, dass Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen bereits zugesagt habe, für die Sammlung eine Bundesimmobilie zur Verfügung zu stellen. Aber auch für den Kasernenkomplex selbst will Lanzinger in Berlin für eine nachhaltige Nutzung kämpfen. Denn, so die CSU-Frau: „Der Bund steht gegenüber der Stadt Amberg in der Pflicht.“

Ambergs MdL Harald Schwartz und Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny, die nach eigenen Worten ebenfalls bereits mehrfach über Lösungsansätze zur Nutzung der Leopoldkaserne und Weiterführung der militärhistorischen Sammlung gesprochen hätten, unterstrichen: „Es gibt derzeit mehrere Vorschläge, wo die militärhistorische Sammlung untergebracht werden kann. An Nummer eins steht die Leopoldkaserne. Wir werden gemeinsam eine kluge und langfristige Lösung erwirken. Wir sind dran.“ Allerdings erst wenn ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht worden sei, gingen sie damit an die Öffentlichkeit, ergänzten die beiden CSU-Politiker.

Stefan Ott, Kreisvorsitzender der CSU Amberg-Stadt, schätzt das Engagement der Politiker: „Unsere Mandatsträger stellen sich nicht hin und sagen ‚Es muss etwas geschehen‘, sondern sie handeln. Das unterscheidet sie wohltuend von manchem politischen Mitbewerber.“

Amberger Militärgeschichte seit 300 Jahren

Die dargestellte Geschichte der Sammlung beginnt um 1715, als in Amberg die erste Kaserne, die sogenannte „alte“ Infanteriekaserne, in der heutigen Kasernen- und Herrenstraße gebaut wurde. Damit begann auch die Geschichte des Amberger Militärs, das immer ein Teil der Bayerischen Armee war. Als solches erlebte es die kaiserliche Zeit genauso wie das „100.000-Mann-Heer“ und die Reichswehr. Ebenfalls dokumentiert ist in der Sammlung der Übergang der Reichswehr in die Wehrmacht und der Aufbau der Bundeswehr bis heute. Parallel dazu nimmt die Sammlung die Baugeschichte der Amberger Kasernen in den Blick. Eine Besichtigung der Sammlung sowie Führungen durch die Ausstellung sind jederzeit nach Terminvereinbarung möglich.