Bärengebrüll in Berlin
151 Produktionen mit deutscher Beteiligung werde während der internationalen Filmfestspiele in Berlin zu sehen sein. In den Wettbewerb um den Goldenen Bären geht zwar nur eine deutsche Produktion - der deutsche Film hat trotzdem Grund zum Feiern. Unter den Streifen sind auch vier Filme, die vom Freistaat Bayern gefördert wurden.
66. Berlinale

Bärengebrüll in Berlin

151 Produktionen mit deutscher Beteiligung werde während der internationalen Filmfestspiele in Berlin zu sehen sein. In den Wettbewerb um den Goldenen Bären geht zwar nur eine deutsche Produktion - der deutsche Film hat trotzdem Grund zum Feiern. Unter den Streifen sind auch vier Filme, die vom Freistaat Bayern gefördert wurden.

Schauspieler George Clooney, Moderatorin Anke Engelke, Regisseur Hans Steinbichler – während der 66. Internationalen Filmfestspiele tummeln sich Filmemacher und Künstler wieder auf dem roten Teppich. Mehr als 400 Filme sind bei den elftägigen Filmfestspielen zu sehen, davon 151 Produktionen mit deutscher Beteiligung.

Bayern auf der Berlinale

Vier vom Filmfernsehfonds Bayern geförderte Produktion feiern ihre Premiere: „Grüsse aus Fukushima“ von Doris Dörrie, „Das Tagebuch der Anne Frank“ von Hans Steinbichler, „Europe, she loves“ von Jan Gassmann und „Ente gut! Mädchen allein zu Haus“. Der Filmstandort Bayern präsentiert sich zudem am Stand von Focus Germany im European Film Market im Martin-Gropius-Bau.

Berlinale mit politischer Botschaft

„Recht auf Glück“ – unter diesem Titel starten die 66. Internationalen Filmfestspiele in Berlin. Das Motto soll zur Auseinandersetzung mit Krieg, Verfolgung und Flucht aufrufen.

Das Thema, das uns alle im Moment mehr als jedes andere beschäftigt, soll auch Gegenstand des Festivals sein. Das ist eine politische Botschaft, die die Berlinale erneut von anderen Festivals unterscheidet.

Monika Grütters (CDU), Kulturstaatsministerin

Für neue Akzente im deutschen Film will die Staatsministerin die kulturelle Filmförderung mit insgesamt 28 Millionen Euro stärken. So viel Geld wie noch nie. Damit sollen in erster Linie künstlerisch ambitioniertere Vorhaben gezielter gefördert werden.

Wer kriegt den Bären?

Um den Goldenen Bären kämpfen in diesem Jahr 18 Filme. Allerdings geht nur eine rein deutsche Produktion, „24 Wochen“ von Anne Zohra Berrached, mit an den Start. Keineswegs ein Armutszeugnis findet Kulturstaatsministerin Grütters. „Der Film „24 Wochen“ hat nach den Vorausschauen ein großes Potenzial. Er ist aufregend, hat ein wichtiges Thema und soll sehr, sehr gut gespielt sein“, sagt sie. Julia Jentsch spielt darin eine schwangere Kabarettistin die erfährt, dass ihr ungeborenes Kind einen schweren Herzfehler und das DownSyndrom hat.

Rekordjahr für den deutschen Film

Mit Besuchermillionären wie „Fack ju Göhte 2“ (7,7 Mio Besucher) und „Honig im Kopf“ (7,2 Mio) hat der deutsche Film 2015 ein Rekordjahr hingelegt. Mehr als 37 Millionen Menschen sahen eine heimische Produktion, der Marktanteil des deutschen Films stieg damit gegenüber ausländischen Titeln auf 27,5 Prozent. Der höchste Wert seit Erfassung der Besucherzahlen, laut Filmförderungsanstalt. Insgesamt zählten die Kinos mehr als 139 Millionen Besucher – ein Plus von gut 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Jeder Deutsche ging demnach durchschnittlich 1,7 Mal ins Kino. Die Umsätze stiegen um satte 19 Prozent auf 1,17 Milliarden Euro (2014: 980 Mio Euro). Neun deutsche Filme schafften es bei den Besucherzahlen über die Millionengrenze. Nach dem Kinosterben vor einigen Jahren nahm auch die Zahl der Leinwände wieder merklich zu – um 55 auf jetzt 4692. Insgesamt liefen fast 2500 Filme in den Kinos, rund 600 davon waren Erstaufführungen – 26 mehr als im Jahr zuvor.

Caesar auf dem roten Teppich

Mit der Hollywood-Satire „Hail, Caesar!“ der Brüder Joel und Ethan Coen wird die 66. Berlinale eröffnet. Über den roten Teppich vor dem Berlinale-Palast am Potsdamer Platz stolzieren nicht nur die beiden US-amerikanischen Regisseure, sondern auch ihre Hauptdarsteller George Clooney, Josh Brolin, Tilda Swinton und Channing Tatum. „Hail, Caesar!“ erzählt von den Skandalen hinter den Kulissen eines großen Filmstudios Anfang der 50er Jahre.