Die Süd-Ost-Trasse gilt als eines der zentralen Projekte der Energiewende. Foto: imago/Bild 13
Strom

Tennet soll Süd-Ost-Trasse übernehmen

Für die Süd-Ost-Gleichstromtrasse soll künftig der Bayreuther Netzbetreiber Tennet verantwortlich sein. Bislang war der Netzbetreiber Amprion im Rahmen der Regelzonenvereinbarung der Übertragungsnetzbetreiber für den Ausbau im sogenannten D-Korridor verantwortlich. Als Gegenzug überträgt Tennet nun Zuständigkeiten im Bereich des Nord-Teils des A-Korridors an Amprion.

Der Netzbetreiber Tennet mit Sitz im oberfränkischen Bayreuth übernimmt den Ausbau der Gleichstrompassage Süd-Ost. Diese soll in Nordostdeutschland produzierten Windstrom in die Bedarfsgebiete in Süddeutschland transportieren. Diese hatte am Mittwoch der Bundestag nach einem Fachgespräch im Umweltausschuss mit dem Präsidenten der Bundesnetzagentur Jochen Homann bekanntgegeben.

Akzeptanz in Bayern

Bisher war für den Ausbau das Unternehmen Amprion zuständig. Amprion übernimmt zukünftig den Ausbau anderer Teilbereiche. Durch die Verlegung des bayerischen Endpunkts der Trasse von Gundremmingen nach Landshut ist dessen Netzgebiet nun nicht mehr berührt.

Die Süd-Ost-Trasse soll nach ihrer Fertigstellung von Sachsen-Anhalt bis in die Nähe von München reichen. Neben Tennet wird noch der ostdeutsche Netzbetreiber 50Hertz für den Bau der Leitung zuständig sein.

Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, begrüßte diese Entscheidung. „Um die Versorgungssicherheit in Bayern auch nach Abschalten des letzten Kernkraftwerks über 2022 hinaus zu gewährleisten, ist die rasche Inbetriebnahme der Süd-Ost-Passage unverzichtbar. Die jetzt von den Übertragungsnetzbetreibern getroffene Regelung ist eine grundlegende Voraussetzung, um den dringend notwendigen Leitungsbau zügig und bürgerfreundlich voranzubringen.“ Nun gehe es darum, das Projekt ohne Verzögerungen in Angriff zu nehmen.

Nach den Worten Homanns habe der Wechsel verschiedene Vorteile, die auch die Akzeptanz der Stromtrasse in Bayern steigern könnten.

Zustimmung von der Regierung

Durch die Übernahme soll es nun auch einfacher werden, die Planung der Südostpassage mit dem Neubau der Gleichstromleitung Ostbayernring zu koordinieren. Dieser führt von Oberfranken nach Schwandorf. Möglicherweise sollen die beiden Leitungen nun auf einer Trasse geführt werden. Ob dies jedoch so kommen wird, ist nach Aussage einer Tennet-Sprecherin noch nicht klar.

„Es gibt bisher noch keine Methode für die Planung von Erdkabeln“, so die Sprecherin des Netzbetreibers. Die Arbeiten daran könnten erst beginnen, wenn der Gesetzgeber zusammen mit der Bundesnetzagentur Planungsgrundsätze festgelegt habe.

Von der bayerischen Staatsregierung kam Zustimmung für diesen Anbieterwechsel: „Wichtig ist zunächst, dass die Unsicherheit, welches Unternehmen verantwortlich ist, jetzt einvernehmlich ausgeräumt werden konnte und Klarheit darüber besteht, dass Tennet Projektträger ist“, betonte Energieministerin Ilse Aigner.

Auch der CSU-Bundestagsabgeordnete Albert Rupprecht, Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, beurteilt die neue Entwicklung positiv. „So liegen die Zuständigkeiten zum Bau des Ostbayernrings und der Süd-Ost Trasse bei einem Netzbetreiber.“

Quelle: dpa/BR/Nordbayern.de/vbw