Hitlerputsch, Terror gegen Juden, Mauerfall: Wie in einem Brennglas konzentriert sich im Datum 9. November die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts, im Bösen wie im Guten. Die erste der vier wichtigen Begebenheiten am deutschen Schicksalsdatum wird in vielen Aufzählungen und Rückblicken allerdings vergessen.
Der 9. November symbolisiert wie kein anderer Tag die Höhen und Tiefen der deutschen Geschichte.
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Wird in vielen Rückblicken auf den 9. November vergessen: Philipp Scheidemann ruft 1918 die Weimarer Republik aus. Szene aus dem Film „Novemberverbrecher“ von 1968 (Regie: Carlheinz Caspari, Darsteller: Ernst Fritz Fürbringer.) (Foto: imago/Roba/Siegfried Pilz/United Archives)
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Am 9. November 1923 wird in München der „Hitlerputsch“ niedergeschlagen. (Foto: imago/ZUMA/Keystone)
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Die sogenannte „Reichskristallnacht“ der Nazis 1938 mit gewaltsamen Angriffen auf Juden und jüdische Einrichtungen, insbesondere Synagogen und jüdische Geschäfte. (Foto: imago/Leemage)
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Einer der schönsten Tage des 20. Jahrhunderts für Deutschland: Am 9. November 1989 fällt die Berliner Mauer. (Foto: imago/Gran Angular)
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Einer der schönsten Tage des 20. Jahrhunderts für Deutschland: Am 9. November 1989 fällt die Berliner Mauer. (Foto: imago/Dieter Matthes)
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Freudetrunken: Einer der schönsten Tage des 20. Jahrhunderts für Deutschland: Am 9. November 1989 fällt die Berliner Mauer. (Foto: imago/Dieter Matthes)
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Öffnung der Berliner Mauer am Potsdamer Platz in Berlin. Bild: Imago/GranAngular
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„Mauerspechte“: Die Mauer muss weg, zur Not mit Hammer und Meißel. Der 9. November 1989. Foto: Imago/Sven Simon
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„Mauerspechte“: Die Mauer muss weg, zur Not mit Hammer und Meißel. Bild: Imago/Seeliger
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Mauerfall: Ein „Mauerspecht“ bearbeitet mit einem Hammer die Berliner Mauer, während die Volkspolizisten nur tatenlos zusehen können. Bild: Imago/F. Berger
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Ungewohnte Löcher nach 28 Jahren Berliner Mauer. Zwei Volkspolizisten wenige Wochen vor ihrer „Kündigung“. Bild: Imago/Seeliger
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Viele Menschen bezahlten die Flucht über den „antiimperialistischen Schutzwall“ mit Ihrem Leben. Zwei Seniorinnen betrachten Gedenkkreuze für die Maueropfer in der Niederkirchner Straße in Berlin. Bild: imago/Sven Simon
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Die Handlanger der Kommunisten im Westen, darunter Teile der Antifa, können nicht glauben, dass ihr „Arbeiter- und Bauernparadies“ ein jähes und verdientes Ende gefunden hat. Demonstration gegen die Wiedervereinigung in Berlin. Bild: Imago/Seeliger
1918: Der SPD-Abgeordnete Philipp Scheidemann ruft vom Berliner Reichstagsgebäude die deutsche Republik aus. Zwei Stunden später erklärt der Kommunist Karl Liebknecht vor dem Berliner Stadtschloss die „Freie Sozialistische Republik“. Nach dem Thronverzicht von Kaiser Wilhelm II. werden die Regierungsgeschäfte dem Vorsitzenden der SPD und späteren Reichspräsidenten Friedrich Ebert übertragen.
1923: Mit Polizeigewalt wird der Marsch auf die Feldherrnhalle in München aufgelöst. Damit bricht der Putschversuch von Adolf Hitler und Erich Ludendorff, dem früheren Generalquartiermeister der kaiserlichen Armee, gegen die Weimarer Republik einen Tag nach seinem Beginn zusammen. Hitler wird zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt.
1938: In der Nacht zum 10. November kommt es zu Pogromen gegen Juden, unter anderem handelte es sich hier um Staatsterror. Bei den Exzessen der Nazis werden mehr als 1300 Menschen getötet und 30.000 Juden in Konzentrationslager verschleppt. Etwa 7500 jüdische Geschäfte werden demoliert, rund 1400 Synagogen und Gebetshäuser in Brand gesteckt. Der planmäßigen Zerstörung jüdischer Einrichtungen folgt bald die systematische Vernichtung jüdischen Lebens in Europa.
1989: Die Berliner Mauer fällt. 28 Jahre nach dem Bau verliert das Bollwerk seine Funktion, die Grenzen in der geteilten Stadt werden geöffnet. Tausende feiern am Brandenburger Tor. Viele Ostberliner können zum ersten Mal in ihrem Leben den Westteil der Stadt besuchen. Das Ende der Nachkriegsordnung ist eingeläutet, das Tor zur deutschen Einheit aufgestoßen.
dpa/wog