Mehr als 700 Tote in Mekka
Mindestens 717 Menschen sterben bei einer Massenpanik während der muslimischen Wallfahrt Hadsch nahe Mekka. Mindestens 863 weitere Menschen werden verletzt. Für das Zentrum des islamischen Glaubens ist es schon der zweite schwere Zwischenfall binnen weniger Monate.
Massenpanik

Mehr als 700 Tote in Mekka

Mindestens 717 Menschen sterben bei einer Massenpanik während der muslimischen Wallfahrt Hadsch nahe Mekka. Mindestens 863 weitere Menschen werden verletzt. Für das Zentrum des islamischen Glaubens ist es schon der zweite schwere Zwischenfall binnen weniger Monate.

In einem Gedränge während der islamischen Pilgerfahrt Hadsch sind am Donnerstag in der Nähe von Mekka Behördenangaben zufolge mehr als 717 Menschen zu Tode getrampelt worden. Zudem wurden nach Angaben des saudi-arabischen Zivilschutzes mindestens 863 Menschen verletzt. Das Unglück sei durch ein Gedränge im Pilger-Lager Mina vor den Toren der heiligen Stadt Mekka ausgelöst worden. Zu dem Drama kam es an einer Straßenkreuzung in Mina, wo die Pilger am dritten Tag der Wallfahrt symbolisch den Teufel, der durch Säulen repräsentiert wird, steinigen. Der Vorfall ist schon der zweite schwere Unfall in Mekka binnen weniger Monate. Erst vor wenigen Wochen war dort ein Kran umgekippt und hatte mehrere Menschen getötet und verletzt.

Am Donnerstag wird auch das muslimische Opferfest gefeiert. Der Tag gilt traditionell als der gefährlichste während der Hadsch, da Zehntausende Pilger auf engstem Raum ihre Rituale vollziehen wollen. In Mekka werden zwei Millionen Muslime zur alljährlichen Pilgerreise erwartet. Der Hadsch gehört zu den fünf Säulen des Islam. Jeder gläubige Muslim, der gesund ist und es sich leisten kann, soll einmal in seinem Leben nach Mekka pilgern. Immer wieder kommt es dabei zu Unfällen: Beim bislang schwersten Unglück in Mekka waren im Jahr 1990 bei einem tödlichen Gedränge mehr als 1400 Menschen ums Leben gekommen.

(dpa)