Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. (Foto: Bayerisches Innenministerium/Kurt Fuchs)
Migration

Zahl der Asylbewerber geht zurück

In Bayern kommen immer weniger Flüchtlinge an. Das teilte Innenminister Joachim Herrmann mit. Deutliche Verbesserungen gibt es bei der Bearbeitung der Asylanträge. In den Ankerzentren wird in der Regeln binnen drei Monaten entschieden.

Die Zahl der Asylbewerber in Bayern geht kontinuierlich zurück. Am Jahresende werde die Zahl der Asylanträge bei um die 22.000 liegen, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Mittwoch in München. Das wären rund 2000 weniger als im vergangenen Jahr. „Es entspannt sich von Monat zu Monat weiter“, sagte Herrmann. Zum Höhepunkt der Flüchtlingskrise war die Zahl noch um ein Vielfaches höher gelegen: Im Jahr 2015 waren in Bayern knapp 68.000 Asylanträge gezählt worden, im Jahr 2016 sogar 82.000. In diesem Jahr waren es bis Ende Oktober lediglich 18.746 Erstanträge.

Deutlich unter der Obergrenze

Bundesweit werde man den von der großen Koalition festgelegten „Korridor“ von 180.000 bis 220.000 Flüchtlingen nicht überschreiten, sondern wohl deutlich darunter liegen, sagte Herrmann voraus. Auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte zuletzt dem „Münchner Merkur“ gesagt: „Die Obergrenze von rund 200.000 Migranten erreichen wir in diesem Jahr bei Weitem nicht, auch nicht den Korridor von 180.000 aus dem Koalitionsvertrag.“ Herrmann erklärte, insbesondere der Familiennachzug bewege sich in einem deutlich niedrigeren Rahmen als von vielen prognostiziert.

Geordnete Abläufe beim Asyl

Die Zahl der Abschiebungen und freiwilligen Ausreisen abgelehnter Asylbewerber lag in Bayern Ende Oktober bei 12.967. Davon wurden 2758 Menschen abgeschoben, 10.209 reisten freiwillig aus. Am Jahresende werde man im Freistaat wieder bei mehr als 15.000 Abschiebungen und freiwilligen Ausreisen landen, sagte Innenminister Herrmann. Im vergangenen Jahr waren es 16.383, Ende 2016 insgesamt 15 915.

Drei Monate bis zur Entscheidung

Herrmann sprach von geordneten Abläufen. Man habe „verfahrensmäßig alles im Griff“. Das gelte sowohl für die Lage an den Grenzen als auch für die Arbeit der Behörden. Die Flüchtlinge, die ins Land kämen, würden ordentlich registriert. Die Bearbeitung der Anträge hätten deutlich beschleunigt werden können. In den Ankerzentren für neu eintreffende Flüchtlinge dauere es bis zu einer Asyl-Entscheidung im Schnitt nur drei Monate.

(dpa/BK)