Im Hintergrund das Alpenpanorama. Die Transall fliegt weiter über Altenstadt in Oberbayern (v.l.): Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt und Bürgermeister Albert Hadersbeck. Bild: CSU-Landesleitung
Bundeswehr

Bundeswehr bleibt in Altenstadt

Großer Dank von Bürgermeister Albert Hadersbeck: Mit einer so klugen wie simpel-logischen Zwischenentscheidung hat Christian Schmidt als damaliger Verteidigungsstaatssekretär den Bundeswehrstandort Altenstadt (Oberbayern) gerettet. Und jetzt ist es endgültig: Die Luftlande- und Lufttransportschule des Heeres bleibt am Alpenrand.

Das Dankeschön war Bürgermeister Albert Hadersbeck richtig wichtig. Er ist eigens aus Altenstadt (Oberbayern) im Landkreis Weilheim-Schongau in die Münchner Landesleitung gekommen, um sich persönlich bei Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt zu bedanken und ein Bild-Präsent zu überreichen. Als Staatssekretär im Verteidigungsministerium hatte Christian Schmidt entscheidend dazu beigetragen, dem 3200-Einwohnerstädtchen – bildschön: die spätromanische Basilika St. Michael – einen so wichtigen wie traditionsreichen Bundeswehrstandort zu erhalten.

Seit 1956, also von Anfang an, ist Altenstand Bundeswehrstandort. Seit 1958 führt dort die Luftlande- und Lufttransportschule (LL/LTS) des Heeres ihren Lehrgangsbetrieb durch in einer Kaserne, die seit 1993 Franz Josef Strauß-Kaserne heißt. Im Rahmen der Bundeswehrstrukturreform gab es ab 2011 Überlegungen, den Standort Altenstadt aufzulösen und die LL/LTS vom Alpenrand an die Ostsee nach Oldenburg zu verlegen.

Ideale Fallschirmspringer-Bedingungen im Voralpenland

Bis die Angelegenheit zum damaligen Verteidigungsstaatssekretär Christian Schmidt  kam – und dort endete. „Es fiele mir in Altenstadt wie auch anderswo schwer, einen Traditionsstandort mit zu schließen“, hatte Schmidt damals gesagt und mit einem Augenzwinkern hinzugefügt: „noch dazu einen, der den Namen Franz Josef Strauß trägt.“ Dazu kam, dass die Verlegungspläne wenig durchdacht waren: Für den Schulungsbetrieb braucht die Fallschirmtruppe ganz besondere windarme Bedingungen. Im Voralpenland sind sie gegeben, nahe der See eher nicht. Fallschirm-Profis schüttelten beim Stichwort Oldenburg bloß ungläubig den Kopf. Schmidt: „Es wäre einfach falsch gewesen, die Schule zu verlegen.“

Solange in Oldenburg der Übungssprungturm nicht steht, bleibt die Luftlandeschule in Altenstadt.

Christian Schmidt

Der Staatssekretär konnte dann zwar die Verlegungspläne nicht einfach erledigen. Aber er hat eine simple, argumentativ kaum auszuhebelnde Zwischenentscheidung durchgesetzt: „Solange in Oldenburg der Übungssprungturm nicht steht, bleibt die Luftlandeschule in Altenstadt.“ Logisch: ohne Sprungturm, keine Luftlandeschule. Der Turm in Oldenburg wurde nie gebaut – und die Schule mit einem Bataillon und dreihundert Soldaten ist immer noch im Landkreis Weilheim-Schongau, und wird es auch bleiben.

„Ohne Christian Schmidt wäre Altenstadt kein Bundeswehrstandort mehr“, strahlt Bürgermeister Hadersbeck und überreicht dem Minister ein gerahmtes Gemälde mit einem Übungsabsprung aus einer Transall – über dem Gelände der Franz Josef Strauß-Kaserne in Altenstadt natürlich. Es habe sich gelohnt weiterzukämpfen, obwohl angeblich schon Entscheidungen gefallen waren. Hadersbeck: „Jetzt haben auch die Verantwortlichen mitbekommen, dass in Altenstadt die besten Bedingungen für die Luftlande- und Lufttransportschule sind.“