Der beste Sicherheitswert seit 30 Jahren
Die Bevölkerungszahl ist deutlich gewachsen, die Zahl der Straftaten dennoch gesunken. Das bedeutet: Bayern hatte vergangenes Jahr die niedrigste Kriminalitätsrate in Relation zur Bevölkerung seit 1988. Somit bleibt Bayern das sicherste Bundesland.
Kriminalität

Der beste Sicherheitswert seit 30 Jahren

Die Bevölkerungszahl ist deutlich gewachsen, die Zahl der Straftaten dennoch gesunken. Das bedeutet: Bayern hatte vergangenes Jahr die niedrigste Kriminalitätsrate in Relation zur Bevölkerung seit 1988. Somit bleibt Bayern das sicherste Bundesland.

„In Bayern leben, heißt sicherer leben“, sagte Innenminister Joachim Herrmann bei der Vorstellung der Bayerischen Kriminalstatistik 2017. Die Zahlen belegen: Bayern ist und bleibt das mit Abstand sicherste Bundesland. Die Kriminalität geht weiter zurück, und die Aufklärungsquote der Straftaten ist auf den bundesweit herausragenden Wert von 64,4 Prozent gestiegen.

Gegenüber dem Vorjahr ging 2017 die Zahl der Straftaten von 614.520 um 4,6 Prozent auf 589.206 Delikte zurück – ohne ausländerrechtliche Delikte wie illegale Einreise oder Verstöße gegen die Residenzpflicht. Das ist laut Joachim Herrmann der niedrigste Wert seit dem Jahr 1991. Und das, obwohl die Bevölkerung Bayerns in den vergangenen 26 Jahren um rund 1,5 Millionen oder knapp 13 Prozent zugenommen hat.

Bundesweit geringste Kriminalitätsbelastung

Noch deutlicher wird der Rückgang der Straftaten in Bayern beim Blick auf die Kriminalitätsbelastung in Relation zur Bevölkerung: 2017 lag die Häufigkeitszahl bei 4.533 Straftaten auf 100.000 Einwohner − gegenüber 2016 ein Rückgang um 5,3 Prozent. Herrmann: „Das war die niedrigste Kriminalitätsbelastung in Bayern seit 1988.“

Wir demonstrieren Jahr für Jahr: Mehr Sicherheit ist möglich.

Joachim Herrmann, Bayerischer Innenminister

Bayern ist damit bundesweit Sicherheitsspitzenreiter, gefolgt von Baden-Württemberg mit 5.093 und Hessen mit 5674 Verbrechen auf 100.000 Einwohner. Weit entfernt von bayerischer Sicherheit ist etwa Nordrhein-Westfalen mit 7.561 Straftaten auf 100.000 Einwohner. Eine völlig andere Kategorie sind Berlin mit 14.254 und Hamburg mit 12.174 Verbrechen auf 100.000 Einwohner.

Rückgang der Gewaltkriminalität

Die sinkenden Fallzahlen gehen auf Rückgänge in mehreren Kriminalitätsfeldern zurück: Im Bereich der Gewaltkriminalität – Mord, Totschlag, Raub, gefährliche und schwere Körperverletzung – ging die Zahl der Delikte um 3,3 Prozent auf 20.399 Fälle zurück. Die Zahl der Diebstähle sank um 9,5 Prozent auf 163.178 Delikte, die der Fälschungs- und Vermögensdelikte um 5,1 Prozent auf 114.967 Fälle. Besonders froh ist Joachim Herrmann über die um 19 Prozent gesunkene Zahl der Wohnungseinbrüche: „Das ist der niedrigste Wert seit fünf Jahren, und fast die Hälfte davon blieb im Versuch stecken.“

Besonders freut mich, dass sich unsere Bemühungen zur Bekämpfung der Einbrüche ausgezahlt haben.

Joachim Herrmann

Trotz des positiven Trends gab es in einigen Deliktgruppen allerdings auch Steigerungen: bei der Internetkriminalität um 3,9 Prozent und bei der Rauschgiftkriminalität um 3,8 Prozent. Ein starker Anstieg wurde bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung verzeichnet − um 26,2 Prozent auf 7.666 Fälle. Eine umfassende Novellierung des Sexualstrafrechts vom November 2016 macht die Zahlen allerdings schwer vergleichbar.

Hoher Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger

Von insgesamt 265.883 Tatverdächtigen waren 2017 rund 173.000 Deutsche und rund 93.000 Nichtdeutsche. Damit ist der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen nochmals leicht auf nun 34,9 Prozent gestiegen. Dabei beträgt der Anteil der Nichtdeutschen an der bayerischen Bevölkerung nur 12,1 Prozent. Damit ist der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen weit überproportional.

Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen ist weit überproportional und bleibt eine große Herausforderung.

Joachim Herrmann

Eine große Rolle spielt dabei der steigende Anteil an tatverdächtigen Zuwanderern, also Flüchtlinge und Migranten mit unterschiedlichem Asyl- und Aufenthaltsstatus. Ihr Anteil an allen Tatverdächtigen ist 2017 auf 27.427 oder 10,3 Prozent gestiegen (2012: 1,8 Prozent). Unter ihnen waren Syrer mit 16,2 Prozent besonders auffällig, gefolgt von Afghanen (14,2), Irakern (10,0) und Nigerianern (8,1). Aufschlussreich: Unter den Mehrfachtätern, also Zuwanderern mit mehr als sieben Straftaten, begingen allein 105 afghanische Intesivtäter insgesamt 939 Straftaten, gefolgt von 74 Syrern mit 687 Verbrechen – häufig Ladendiebstähle und Rauschgiftdelikte.