Bamberg darf sich ab sofort "Genussort" nennen. (Bild: Imago/Westend61)
Tradition

Genussorte gesucht

Ob Weißwein aus dem Bocksbeutel, rauchiges Kellerbier oder würzige Würstel - um Schmankerl aus der Region auch über Bayern hinaus bekannt zu machen, sollen Städte mit dem Titel "Genussort" werben dürfen. Jeder darf sich darum bewerben.

Von A wie Abensberg bis Z wie Zwiesel: Derzeit 43 Städte, Gemeinden und regionale Zusammenschlüsse aus ganz Bayern dürfen sich künftig offiziell „Genussort“ nennen. Sie sind die Gewinner einer ersten Wettbewerbsrunde, die Ernährungsminister Helmut Brunner ausgerufen hat. Mit dem Titel werben ab sofort unter anderen Nürnberg und Spalt in Mittelfranken, Viechtach in Niederbayern, das Schrobenhausener Land – berühmt für seinen Spargel – in Oberbayern, der Fränkische 13-Brauereien-Weg, die Klosterstadt Waldsassen in der Oberpfalz, Bad Hindelang in Schwaben und Iphofen in Unterfranken – bekannt für seine Silvanertrauben.

Ziel der Aktion ist es, der Öffentlichkeit kulinarische Besonderheiten und Traditionen Bayerns näher zu bringen. „Alle Gewinner zeichnen sich durch eine gelungene Kombination aus regionalen Spezialitäten, handwerklicher Herstellung und gelebtem Genuss aus“, sagte Brunner bei der Bekanntgabe in München.

Alle Gewinner zeichnen sich durch eine gelungene Kombination aus regionalen Spezialitäten, handwerklicher Herstellung und gelebtem Genuss aus.

Helmut Brunner, Bayerischer Agrarminister

Eine unabhängige Jury mit Vertretern aus Gastronomie, Tourismus, Landwirtschaft, Kultur, Kirche, Verbraucherschutz und Medien hatte die Sieger zuvor aus rund 150 Bewerbungen ausgewählt. Mit dem Wettbewerb will der Minister insgesamt 100 bedeutende Genussorte im Freistaat ausfindig machen. Pünktlich zum 100-jährigen Bestehen des Freistaats im kommenden Jahr soll dann ein kulinarischer Genussführer aufgelegt werden, der das Augenmerk der Verbraucher gezielt auf regionale Besonderheiten lenken soll.

Wer kann sich bewerben?

Leben Sie in einer herausragend kulinarisch und kulturell geprägten Gemeinde oder Stadt? Haben Sie regionale Spezialitäten oder ein besonderes Produkt, das vor Ort mit regionalen Rohstoffen hergestellt wird? Gibt es dazu eine Tradition oder eine interessante Entstehungsgeschichte? Können Sie sich mit diesen Spezialitäten identifizieren, denn Ihr kulinarisches Erbe wird aktiv in der örtlichen Gastronomie sowie auf Festen gelebt und ist fester Bestandteil Ihres Brauchtums?

Für die zweite Wettbewerbsrunde können sich Interessierte ab sofort unter www.100genussorte.bayern bewerben. Beteiligen können sich Zusammenschlüsse aus mindestens drei verschiedenen Partnern wie Unternehmen, Kommunen, Interessensgruppen, Erzeugern und Gastronomen. Bewerbungsschluss ist der 23. Februar. Der Wettbewerb ist ein Baustein der Premiumstrategie für bayerische Lebensmittel, die Brunner zu Jahresbeginn gestartet hat, um den Absatz hochwertiger Spezialitäten zu verbessern.