Wahl von Gerda Hasselfeldt zur Präsidentin des DRK, v.l. Amtsvorgänger Dr. Rudolf Seiters, Hasselfeldt, Bundesinnenminister Thomas de Maiziere, DRK - Generalsekretär Christian Reuter (Bild: DRK/fkn)
Rotes Kreuz

Hasselfeldts Herzensangelegenheit

Mit Gerda Hasselfeldt hat die Bundesversammlung des Deutschen Roten Kreuzes zum ersten Mal eine Frau zur neuen Präsidentin gewählt. Für die ehemalige Vorsitzende der CSU-Landesgruppe bedeutet die neue Aufgabe eine "Herzensangelegenheit".

Erstmals steht eine Frau an der Spitze des Deutschen Roten Kreuzes. Die DRK-Bundesversammlung wählte am 1. Dezember in Berlin einstimmig Gerda Hasselfeldt zur neuen Präsidentin. Die frühere Bundesministerin, ehemalige Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag ist damit Nachfolgerin von Rudolf Seiters, der nach 14 Jahren auf eigenen Wunsch aus dem Amt scheidet.

„Ich freue mich sehr auf meine neue ehrenamtliche Aufgabe. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, Menschen in Not zu helfen, ob in Deutschland oder in den vielen Krisen- und Katastrophenregionen der Welt. Immer mehr Menschen fliehen vor Krieg, Gewalt, Klimawandel, Hunger und Armut. Und auch wir in Deutschland müssen uns bei der Notfallversorgung der Bevölkerung auf neue Herausforderungen einstellen“, sagte die DRK-Präsidentin.

Wir müssen uns bei der Notfallversorgung auf neue Herausforderungen einstellen.

Gerda Hasselfeldt, neue DRK-Präsidentin

„Mit Gerda Hasselfeldt hat das Deutsche Rote Kreuz eine herausragende Persönlichkeit des öffentlichen Lebens zur neuen Präsidentin gewählt. Dazu gratuliere ich sehr herzlich“, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière. Darüber hinaus dankte er dem DRK in einem Grußwort für seine Arbeit in der Flüchtlingskrise. Das DRK sei außerdem ein wichtiger Partner der Behörden im Bevölkerungsschutz und bei Katastrophenfällen.

Ein politisches Leben

Die am 7. Juli 1950 in Straubing geborene Gerda Hasselfeldt war von 1989 bis 1991 Bundesministerin für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau sowie von 1991 bis 1992 Bundesgesundheitsministerin. Von 2005 bis 2011 bekleidete sie das Amt der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, dem sie von 1987 bis zur Bundestagswahl im Herbst 2017 angehörte. Zuletzt war die Diplom-Volkswirtin Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag.

Die DRK-Bundesversammlung wählte folgende Personen für vier Jahre ins Präsidium: Gerda Hasselfeldt (Präsidentin), Freifrau Donata Schenck zu Schweinsberg (Vizepräsidentin), Dr. Volkmar Schön (Vizepräsident), Norbert C. Emmerich (Schatzmeister), Gabriele Müller-Stutzer (Verband der Schwesternschaften vom DRK), Martin Bullermann (Bundesbereitschaftsleiter), Marcus Janßen (Jugendrotkreuz), Ulrike Würth (Wohlfahrt und Soziales), Andreas Geuther (Wasserwacht), Prof. Volker Lischke (Bergwacht), Peter Sefrin (Bundesarzt), Eberhard Desch (Bundeskonventionsbeauftragter). Der bisherige DRK-Präsident Rudolf Seiters, der im Oktober seinen 80. Geburtstag feierte, wurde von der Bundesversammlung zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Das Deutsche Rote Kreuz

Mit drei Millionen Mitgliedern, mehr als 400.000 ehrenamtlichen Helfern und 165.000 hauptamtlichen Mitarbeitern ist das DRK nach eigenen Angaben die größte humanitäre Hilfsorganisation Deutschlands. 1863 wurde in Baden-Württemberg die erste Rotkreuzgesellschaft der Welt gegründet. Die Idee, Menschen in Not zu helfen – ohne auf Hautfarbe, Religion oder Nationalität zu achten, geht auf den Schweizer Henry Dunant zurück. Die internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung ist mit zwischenzeitlich 190 Nationalen Gesellschaften eine der größten humanitären Organisationen der Welt. Das Deutsche Rote Kreuz ist Teil dieser weltweiten Gemeinschaft, die seit über 150 Jahren Hilfe leistet für Menschen in Konfliktsituationen, bei Katastrophen und gesundheitlichen oder sozialen Notlagen.