Planwirt mit Brechstange
Zwang und Planwirtschaft statt Ingenieurskunst. So stellt sich SPD-Kandidat Martin Schulz den Weg zur Elektromobilität vor. Sein Plan für eine europäische Quote für Elektro-Autos ist ein Plädoyer gegen die Mobilität und gegen die Freiheit der Bürger.
E-Autos

Planwirt mit Brechstange

Kommentar Zwang und Planwirtschaft statt Ingenieurskunst. So stellt sich SPD-Kandidat Martin Schulz den Weg zur Elektromobilität vor. Sein Plan für eine europäische Quote für Elektro-Autos ist ein Plädoyer gegen die Mobilität und gegen die Freiheit der Bürger.

„Mobilität ist Ausdruck der individuellen Freiheit, die wir schützen wollen.“ Das ist fast der einzige richtige Satz in Martin Schulz‘ „Fünf-Punkte-Plan für die Zukunft des Automobilstandorts Deutschland“. Denn dann folgt auf sieben Seiten genau das Gegenteil: ein Programm gegen die Mobilität, gegen die Freiheit, gegen die Bürger, gegen die Wirtschaft und gegen den Automobilstandort Deutschland.

Programm gegen die Mobilität

„Mit einer verbindlichen europäischen E-Mobilitätsquote werden wir den Anteil von Elektrofahrzeugen deutlich erhöhen“, verkündet – oder richtiger: droht – Schulz für den Fall eines SPD-Wahlsieges. Vorgeblich will Schulz nur die Automobilindustrie zu neuen Prioritäten zwingen, zu neuen Produkten, zu vielen neuen Elektro-Autos. Aber tatsächlich gemeint sind die Menschen, die Bürger, die Pkw-Kunden in Deutschland und Europa.

Denn die kaufen derzeit aus SPD-Sicht schlicht das Falsche: sogenannte Sports Utility Vehicles, kurz SUVs, Diesel oder Benziner, die gar nicht mal so furchtbar groß sein müssen. Kein Wunder, denn diese Fahrzeuge sind universell einsetzbar: für die große Reise, die Stadtfahrt oder den kleinen Transport. SUVs sind einfach praktisch, auch wenn sie mehr Treibstoff schlucken. Und ganz nebenbei: Der Automobilstandort Deutschland verdient mit ihnen besonders viel Geld.

Wir brauchen keine Planwirtschaft, sondern konkurrenzfähige E-Autos, die Menschen auch wollen.

CSU-Spitzenkandidat Joachim Herrmann

Solange den Elektro-Autos solche universelle Einsetzbarkeit fehlt, solange werden sie auch nicht massentauglich sein. Solange bei der Elektromobilität Preis, Reichweite, Ladeinfrastruktur und Ladetechnik nicht stimmen, solange werden die Kunden die Elektro-Autos meiden. Denn ihre Mobilität und Freiheit wollen sie nicht aufgeben.

Durchbruch nur durch Ingenieure

Den Durchbruch für die Elektromobilität können darum nur die Ingenieure bringen – und die Kunden, denen dann das neue Produkt gefällt. Nicht Links-Politiker mit Hang zu Verboten und Planwirtschaft – die DDR und ihr Plaste-Trabi lassen grüßen. Gut möglich, dass der Weg der Ingenieure und der Kunden dann am Schluss nicht zur reinen Elektromobilität führt, sondern zu Hybridfahrzeugen oder zu ganz anderer, neuer Antriebstechnologie. Sicher ist nur eines: Martin Schulz wird das Auto der Zukunft weder erfinden, noch bauen.

CSU-Spitzenkandidat Joachim Herrmann bringt es auf den Punkt: „Man kann nicht Millionen von Dieselfahrern in Deutschland dazu zwingen, dass sie sich ein E-Auto kaufen, weil die SPD mit der Brechstange eine Quote einführen will.“ Herrmann weiter: „Wir brauchen keine Planwirtschaft, sondern konkurrenzfähige E-Autos, die die Menschen auch wollen.“ Das werden wahrscheinlich neue, aber eben universell einsetzbare und praktische Fahrzeuge sein – damit die Mobilität auch in Zukunft Ausdruck der individuellen Freiheit bleibt, die wir schützen wollen.