Einsatzwagen der Polizei mit eingeschaltetem Blaulicht. (Foto: Imago/Ralph Peters)
Ludwigshafen

Zwölfjähriger soll Anschlag geplant haben

Ein Zwölfjähriger hat Medienberichten zufolge versucht, einen Bombenanschlag auf den Weihnachtsmarkt in Ludwigshafen zu verüben. Der Junge ist Deutsch-Iraker und in Ludwigshafen geboren - aufgrund seines Alters dürften die Ermittlungen aber demnächst eingestellt werden.

Ein zwölfjähriger Junge hat nach Informationen des Nachrichtenmagazins Focus angeblich versucht, einen Bombenanschlag auf den Weihnachtsmarkt im rheinland-pfälzischen Ludwigshafen zu verüben. Das Magazin beruft sich bei seiner Berichterstattung auf Angaben aus Justiz- und Sicherheitsbehörden in Rheinland-Pfalz.

Sprengsatz zündet nicht

Offenbar soll der Junge am 26. November versucht haben, den Sprengsatz auf dem Weihnachtsmarkt zu zünden. Demnach kam es auf dem belebten Markt nur deshalb nicht zu einer Detonation, weil der Sprengsatz nicht zündete. Am 5. Dezember habe er den in einem Rucksack versteckten Sprengsatz – ein mit Sprengpulver gefülltes Konservenglas – dann in einem Gebüsch nahe dem Rathaus deponiert. Nachdem ein aufmerksamer Passant die Polizei über den Fund informiert habe, hätten Spezialisten einen Teil der „hochbrisanten Mischung“ gesprengt. Laut Focus soll der Sprengsatz im Rucksack auch mit Nägeln präpariert gewesen sein.

Nach dem Fund Anfang Dezember hatte die Polizei in Ludwigshafen mitgeteilt, ein Zwölfjähriger stehe im Verdacht, das Glas in der Nähe des Rathaus-Centers – eines Hochhauses, in dem das Rathaus und ein Einkaufszentrum untergebracht sind – abgelegt zu haben. Wegen der Tasche waren damals der Bereich rund um das Center sowie eine Bundesstraße zeitweise gesperrt worden.

Junge offenbar „stark religiös radikalisiert“

Bei dem tatverdächtigen Jungen soll es sich um einen 2004 in Ludwigshafen geborenen Deutsch-Iraker handeln, der nach Erkenntnissen der Ermittler „stark religiös radikalisiert“ sein soll und womöglich von einem „unbekannten Mitglied“ der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) „angestiftet oder angeleitet“ worden sein soll.

Staatsanwaltschaft ermittelt – Verfahren dürfte eingestellt werden

Nach Focus-Informationen ermittelt die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe wegen des Verdachts einer „schweren staatsgefährdenden Gewalttat“. Das zuständige Polizeipräsidium Rheinpfalz verwies am Freitagmorgen auf dpa-Anfrage auf den Generalbundesanwalt. Parallel führt die Staatsanwaltschaft Frankenthal Ermittlungen gegen den Jungen durch. Allerdings ist es sehr wahrscheinlich, dass das Verfahren schon bald eingestellt wird – mit zwölf Jahren ist der Tatverdächtige strafunmündig.