Das Autobahnkreuz München Nord befindet sich etwa 10 km nördlich der Münchener Innenstadt und ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. (Bild: imago/ Rainer Weisflog)
Ausbau A 99

Upgrade für den Münchner Ring

Weniger Stau und mehr Verkehrssicherheit auf der A 99: Dazu soll der Autobahnring um München ausgebaut werden. Das Bauvorhaben ist auf drei Jahre veranschlagt. Es ist nur eines von vielen Verkehrsprojekten rund um die Landeshauptstadt.

Sie zählt zu den meist befahrenen Autobahnen: Die A 99, der Autobahnring um München, ist neben der A 9 mit bis zu 165.000 Fahrzeugen am Tag die größte Verkehrsader Deutschlands in Richtung Süden. Um den Verkehr zu entzerren soll ein Teilstück der A 99 ab sofort auf acht Spuren ausgebaut werden. Auch wenn die Bauarbeiten in den nächsten drei Jahren zusätzlichen Stau mit sich bringen werden – das Projekt ist auf lange Sicht unumgänglich. Bis 2030 rechnen Experten mit 15 Prozent mehr Verkehr.

Spatenstich zum Ausbau

Als erstes ist der Abschnitt zwischen dem Kreuz München-Nord und Aschheim/Ismaning an der Reihe. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt setzte jetzt den Spatenstich zum Ausbau. Insgesamt soll die A 99 zwischen den Autobahnkreuzen München-Nord und München-Süd in mehreren Bauabschnitten auf einer Länge von rund 27 Kilometern achtstreifig erweitert werden.

Für das Jahr 2030 rechnen wir mit einem Anstieg des Verkehrs um 15 Prozent. Umso mehr freut es mich, dass wir jetzt dem Stau gemeinsam den Kampf ansagen.

Gerhard Eck, bayerischer Innen- und Verkehrsstaatssekretär

Das Bauvorhaben bezeichnet der bayerische Verkehrsstaatssekretär Gerhard Eck als ein „Upgrade für den Münchner Ring“. Dobrindt sagte, der Ausbau verhindere den größten volkswirtschaftlichen Schaden auf den Straßen: den Stau. Der erste, mehr als sieben Kilometer lange Bauabschnitt des achtstreifigen Ausbaus des Autobahnringes zwischen den Autobahnkreuzen München-Nord und München-Süd kostet rund 153 Millionen Euro.

Spezieller Asphalt für weniger Lärm

Der Ausbau soll nicht nur zu weniger Stau und mehr Verkehrssicherheit führen. Auch der Lärmschutz für Anwohner wird verbessert. Dazu wird spezieller Asphalt auf die Straße gebracht, der den Lärm mindert. Die vorhandenen Lärmschutzwände werden zudem auf rund 2,5 Kilometer Länge bis auf acht Meter erhöht.

Damit Pendler und Autofahrer während der Bauzeit durchgehend sechs Fahrstreifen befahren können, verbreitern künftig eine Behelfsbrücke sowie provisorische Mittelstreifenüberfahrten die Fahrbahn. Sie sollen noch in diesem Jahr gebaut werden. Auf Behinderungen müssen sich die Autofahrer dennoch einstellen.

Die Hauptarbeiten starten im März 2017 an der Nordfahrbahn in Fahrtrichtung Stuttgart, zwischen der Isarbrücke und dem Autobahnkreuz. Ab 2018 werden die Arbeiten an der Südfahrbahn auf ganzer Länge durchgeführt. 2019 sollen die Bauarbeiten mit der Nordfahrbahn von der Isarbrücke bis östlich der Anschlussstelle Aschheim/Ismaning abgeschlossen sein.

Weitere Projekte in der Pipeline

Die nächsten Bauprojekte in Sachen Verkehrsentlastung stehen bereits auf der Agenda. Im Westen von München soll der abschnittsweise sechs- bzw. achtstreifige Ausbau zwischen dem Autobahndreieck München-Südwest und dem Autobahndreieck München-Feldmoching zur Engpassbeseitigung angegangen werden. Ein weiterer Bestandteil der vorgesehenen Ausbaumaßnahmen ist der achtstreifige Ausbau des Allacher Tunnels. Er ist momentan das Nadelöhr im westlichen Bereich des Autobahnringes.

Staatssekretär Eck lobte die im neuen Bundesverkehrswegeplan vorgesehenen Rekordinvestitionen für Bayern. Im Bereich Straße ist der Anteil Bayerns an bundesweiten Gesamtmaßnahmen mit knapp 1,26 Milliarden Euro von bisher 13,7 auf 17,3 Prozent gestiegen.