Zahl der Opfer steigt auf 20
In der thailändischen Hauptstadt Bangkok explodiert ein Sprengsatz in unmittelbarer Nähe eines buddhistischen Schreins. Eine Überwachungskamera zeigt: Kurz vor dem Bombenanschlag in Bangkok ist ein Mann mit Rucksack zum Tatort gegangen. Wenig später wurde er ohne Gepäck gefilmt. Hat er mindestens 20 Menschen auf dem Gewissen? War es ein Einzeltäter oder eine Terrororganisation? Die Fahndung läuft.
Attentat in Bangkok

Zahl der Opfer steigt auf 20

In der thailändischen Hauptstadt Bangkok explodiert ein Sprengsatz in unmittelbarer Nähe eines buddhistischen Schreins. Eine Überwachungskamera zeigt: Kurz vor dem Bombenanschlag in Bangkok ist ein Mann mit Rucksack zum Tatort gegangen. Wenig später wurde er ohne Gepäck gefilmt. Hat er mindestens 20 Menschen auf dem Gewissen? War es ein Einzeltäter oder eine Terrororganisation? Die Fahndung läuft.

Nach dem schwersten Anschlag in der Geschichte Bangkoks fahnden die Behörden nach einem Verdächtigen. Die Polizei veröffentlichte jetzt Fotos von einer Überwachungskamera, die einen jungen Mann in der Nähe des Tatorts zeigen – zuerst mit, dann ohne Rucksack. Er trug ein auffälliges gelbes T-Shirt und war unter den Einheimischen und Touristen am Erawa-Schrein direkt an der wichtigsten Einkaufsmeile der thailändischen Hauptstadt, wo am Montag ein Sprengsatz detoniert war. Die Behörden aktualisierten inzwischen ihre Angaben zu den Opfern: Danach starben 20 Menschen, 125 wurden verletzt.

Die Suche nach dem Mann verlief zunächst erfolglos. Unklar war auch, ob er tatsächlich mit dem Anschlag etwas zu tun hatte. Bis Dienstag hatte sich niemand zu der Tat bekannt. „Es ist noch zu früh, um über die Gruppe zu spekulieren, die dafür verantwortlich sein könnte“, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Werachon Sukhondhapatak in einer Pressekonferenz. „Wir rufen alle zur Ruhe auf, damit die Sicherheitskräfte ihre Arbeit machen können.“

Mehrere Dutzend Verletzte waren am Dienstag noch im Krankenhaus, teils mit schweren Verbrennungen. Bei den ersten identifizierten Toten handelt es sich nach Angaben des Regierungssprechers um fünf Thailänder, vier Chinesen, zwei Malaysier und eine Frau aus Singapur. Bei anderen Opfern konnte die Nationalität noch nicht festgestellt werden.

Schwerster Anschlag in Thailands Geschichte

Der Anschlag sei die schwerste Attacke dieser Art gewesen, die Thailand je erlebte hat, sagte Regierungschef Prayuth Chan-ocha. Die Behörden täten alles, um die Täter schnell zur Rechenschaft zu ziehen. „Sie wollen unsere Wirtschaft und den Tourismus zerstören“, sagte Prayuth vor einer Dringlichkeitssitzung seines Kabinetts. Die Kreuzung an dem Schrein wurde am Dienstag wieder für den Verkehr geöffnet. Der Schrein selbst blieb geschlossen.

Unterdessen laufen die Ermittlungen nach den Tätern weiter auf Hochtouren. Dabei gibt es Experten zufolge drei Möglichkeiten, wer für den Anschlag verantwortlich sein könnte. Zum Einen könnten radikale Vertreter einer muslimischen Minderheit aus dem Süden Thailands den Anschlag verübt haben. Auch international tätige muslimische Extremisten könnten verantwortlich sein – oder sogar die eigene Regierung. Einige Beobachter brachten die Möglichkeit ins Spiel, die thailändische Militärjunta könnte den Anschlag womöglich selbst eingefädelt haben, um potentielle Neuwahlen auf unbestimmte Zeit zu verschieben – und damit die eigene Regierungszeit weiter zu verlängern.