Ein Bauarbeiterteam vor dem Museum von Mosul, das das Museum, das von den IS-Terroristen stark verwüstet wurde, wieder aufbaut. (Foto: imago)
Migration

„Perspektive Heimat“ – Minister Müller will 500 Millionen

«Wir sollten Familienzusammenführung nicht nur in Richtung Deutschland denken», sagt Bundesentwicklungsminister Gerd Müller. Er will das Rückkehrerprogramm für Migranten massiv ausbauen und jährlich mit 500 Millionen Euro ausstatten.

«Das ist viel preiswerter, als die Menschen hier in Deutschland zu versorgen,» sagt Entwicklungsminister Gerd Müller. Er will das Rückkehrerprogramm für Migranten erheblich ausbauen. «In das Rückkehrerprogramm sollen künftig 500 Millionen Euro pro Jahr fließen.», sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Bislang sind für das im März 2017 angelaufene Programm nur 150 Millionen Euro vorgesehen.

Das Programm «Perspektive Heimat» soll Migranten nach ihrer Rückkehr aus Deutschland helfen, wieder Fuß zu fassen, etwa durch Beratung bei der Existenzgründung oder Programmen zur beruflichen Bildung und Beschäftigung. Zielländer sind Albanien, Kosovo, Serbien, Tunesien, Marokko, Ghana, Senegal, Nigeria, Irak, Afghanistan und Ägypten. Als Erfolg wertete Müller auch das Programm «Cash for Work», das Perspektiven für syrische Flüchtlinge in ihrer Heimatregion schaffen soll. «In den letzten beiden Jahr konnten wir über 140 000 Menschen in Beschäftigung bringen», sagte Müller. «Das sind zum Beispiel syrische Lehrkräfte, die Flüchtlingskinder unterrichten. Oder die Menschen helfen, Häuser, Schulen und Krankenstation wieder aufzubauen.»

Das ist viel preiswerter, als die Menschen hier in Deutschland zu versorgen.

Entwicklungsminister Gerd Müller, CSU

Zum Irak sagte Müller, das Land sei nun befreit von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). «Wir haben bereits Hunderttausende Binnenvertriebene die Rückkehr in befreite Städte wie Mossul ermöglicht. Deswegen können jetzt auch irakische Flüchtlinge aus Deutschland zurückkehren», so Müller. «Wir sollten Familienzusammenführung nicht nur in Richtung Deutschland denken.» Als militärische Formation ist der IS im Irak geschlagen, allerdings sind dort immer noch Terrorzellen aktiv.

Für Afrika forderte Müller eine Bildungsrevolution besonders in der beruflichen Ausbildung. «Denn jedes Jahr kommen 20 Millionen junge Menschen auf den Arbeitsmarkt und suchen einen Job.» Er plane deshalb ein Enwicklungsinvestitionsgesetz, das steuerliche Anreize für Investitionen in Entwicklungsländern setzt. Deutschland wolle auch Investitionsrisiken mindern, etwa durch die Ausweitung von Hermes-Bürgschaften. «Reformpartner für Deutschland können nur Länder werden, die aktiv Korruption bekämpfen», betonte Müller allerdings.