Flugzeugabsturz weiterhin ungeklärt
Vermutlich starben 66 Passagiere des Flugzeuges der Gesellschaft Egyptair beim Absturz auf dem Flug von Paris nach Kairo. Ob ein Terroranschlag oder ein Unfall die Tragödie verursachte, ist bislang unklar. Auch der Absturzort ist noch nicht ermittelt. Einen Notruf setzten die Piloten nicht ab. Aufklärung soll die Blackbox bringen. Die Suche nach ihr kann mehrere Stunden, aber auch Tage dauern.
Ägypten

Flugzeugabsturz weiterhin ungeklärt

Vermutlich starben 66 Passagiere des Flugzeuges der Gesellschaft Egyptair beim Absturz auf dem Flug von Paris nach Kairo. Ob ein Terroranschlag oder ein Unfall die Tragödie verursachte, ist bislang unklar. Auch der Absturzort ist noch nicht ermittelt. Einen Notruf setzten die Piloten nicht ab. Aufklärung soll die Blackbox bringen. Die Suche nach ihr kann mehrere Stunden, aber auch Tage dauern.

Einen Tag nach dem Absturz eines Egyptair-Flugzeuges mit 66 Menschen an Bord über dem Mittelmeer geht die Suche nach dem Wrack und den beiden Flugschreibern weiter. Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums gibt es derzeit keine Hinweise auf eine Explosion an Bord des Flugzeuges. Der Airbus A320 war auf dem Flug von Paris nach Kairo, als er eine gute halbe Stunde vor der geplanten Ankunft vom Radar verschwand. Bislang gibt es keine Hinweise auf überlebende Insassen. An Bord der Maschine waren vorwiegend Ägypter und Franzosen. Deutsche waren nicht unter den Passagieren.

Ägypten vermutet Terroranschlag

Ägypten und Frankreich wollen jetzt gemeinsam die Umstände untersuchen, die zu dem Absturz geführt haben. Ägyptens Regierung hielt einen Terroranschlag für plausibler als ein Unglück. Die Umstände wiesen darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit eines Anschlags wesentlich höher sei als ein technischer Fehler, sagte Luftfahrtminister Scherif Fathi. Frankreichs Präsident François Hollande sprach von der Möglichkeit eines Unfalls oder eines terroristischen Hintergrunds – keine Schlussfolgerung sei auszuschließen.

Absturzort ungewiss

Der Airbus war am Donnerstagmorgen gegen 2.30 Uhr in einer Höhe von 37.000 Fuß (knapp 11.300 Meter) ins Trudeln geraten und sackte auf rund 15.000 Fuß ab. Danach verschwand das Flugzeug vom Radar, wie der griechische Verteidigungsminister Panos Kammenos sagte. Auf der Internetseite Flightradar24 ist die Flugroute bis zum Abbruch der Kommunikation nachgezeichnet. Diese endet abrupt über dem Mittelmeer zwischen Kreta, Zypern und dem ägyptischen Festland.  Einen Notruf setzten die Piloten nicht mehr ab.

Zum mutmaßlichen Absturzort gibt es widersprüchliche Angaben. Aus dem griechischen Verteidigungsministerium hieß es, das abgesuchte Gebiet liege rund 200 Seemeilen (370 Kilometer) südöstlich der Insel Karpathos, also rund 70 Seemeilen vor der ägyptischen Küste. Dagegen hatte die ägyptische Seite mitgeteilt, dass Wrackteile des Airbus A320 bei Karpathos gefunden worden seien, was wieder dementiert wurde. An der Suchaktion beteiligen sich auch Griechenland und Handelsschiffe.

Piloten meldeten keine Probleme

EgyptAir-Vizepräsident Ahmed Adel sagte zum Flugverlauf: „Es gab keine Auffälligkeiten.“ Die Wetterbedingungen seien gut gewesen. Nach Angaben des Chefs der griechischen zivilen Luftfahrtbehörde, Konstantinos Lintzarakos, meldeten sich die Piloten anders als üblich beim Verlassen des griechischen Luftraums nicht mehr. Die Piloten hätten sich demnach südlich der griechischen Insel Karpathos und südöstlich der Insel Kreta noch einmal melden sollen. Zuletzt hätten sie sich gegen 1.55 Uhr deutscher Zeit gemeldet, als sie die Insel Kea nahe Athen überflogen. Probleme wurden dabei nicht erwähnt. Laut dem Hersteller Airbus ging die Maschine im Jahr 2003 an die Fluggesellschaft. Bisher hat die Maschine 48.000 Flugstunden absolviert. Der Pilot leistete laut der Fluggesellschaft bislang 6.275 Flugstunden ab, 2.101 davon mit Maschinen des Typs Airbus A320.

Blackbox soll Klarheit bringen

Aufklärung über den Grund des spurlosen Verschwindens erhoffen sich die Rettungsteams von der sogenannten Blackbox. Doch wieso dauert es in dem recht eng begrenzten Absturzraum so lange, bis sie gefunden wird? „Das hängt mit der Funktionsweise des Unterwasser-Peilsenders zusammen“, erklärte Martin Fendt von Airbus. Dieser Sender ist am Flugdatenschreiber und an dem Cockpit-Stimmaufzeichnungsgerät angebracht und sendet mindestens 30 Tage lang akustische Signale – neuere Modelle sollen bis zu 90 Tage lang funktionsfähig bleiben. Er wird bei Wasserkontakt aktiviert und sendet dann sogenannte „Pings“. Man müsse aber schon relativ nahe dran sein, um die Signale des Unterwasser-Peilsenders zu orten, was mehrere Stunden, aber auch Tage dauern könne. „Relativ nahe“ bedeute etwa zwei bis drei Kilometer Entfernung zum Sender. Zudem müsse die Blackbox nicht zwangsläufig nahe am Fundort der Maschine liegen. Bei der Suche würde über ein Ausschlussverfahren das Suchgebiet immer weiter eingeengt.

dpa/zeit/AS