Alles fürs Auto: Die Schaeffler Gruppe ist ein weltweit führender integrierter Automobil- und Industriezulieferer. Jetzt geht das Familienunternehmen auch an die Börse. Bild: Schaeffler
Schaeffler Gruppe

Sanfter Gang an die Börse

Der morgige Freitag wird ein spannender Tag für das Herzogenauracher Familienunternehmen Schaeffler. Der Konzern feiert sein Debüt an der Börse in Frankfurt – etwas vorsichtiger als zunächst gedacht. Ziel des Börsengangs ist laut Medienmitteilung der Schuldenabbau und die Stärkung der Kapitalkraft.

Der VW-Abgas-Skandal und die in den vergangenen Wochen allgemein angespannte Lage an den Aktienmärkten hatten den Herzogenauracher Automobilzulieferer dazu bewogen, bei dem Börsengang etwas auf die Bremse zu drücken: „Angesichts der aktuellen Marktvolatilität haben wir uns gemeinsam mit unseren Gesellschaftern dazu entschieden, die Platzierung schrittweise vorzunehmen“, sagte Klaus Rosenfeld, Vorstandvorsitzender der Schaeffler AG, bevor die Aktien am Montag gezeichnet werden konnten. Institutionelle Investoren im In- und Ausland waren dazu eingeladen, Anteilsscheine zu erwerben. Ihnen wurden in den vergangenen Tagen 66 Millionen Aktien aus einer Kapitalerhöhung der Schaeffler AG sowie neun Millionen Aktien aus dem Bestand der Schaeffler Verwaltungs GmbH offeriert. Die Preisspanne wurde auf 12 bis 14 Euro je Aktie festgelegt. Die Papiere werden ab Freitag im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse unter dem Tickersymbol SHA gehandelt.

Ziel ist der Schuldenabbau

Ziel des Börsengangs ist laut Medienmitteilung der Schuldenabbau: Die Kapitalkraft der Schaeffler AG soll nachhaltig gestärkt werden und somit die Voraussetzungen geschaffen werden, „um den seit Jahren erfolgreichen profitablen Wachstumskurs der Schaeffler Gruppe fortzusetzen“, heißt es. Gerechnet wird mit einem Bruttoerlös von rund 975 Millionen Euro. Damit wären elf Prozent des Unternehmens in Streubesitz. Die Gesellschafter der AG behalten sich zudem laut Mitteilung vor, weitere bis zu 24,4 Millionen Aktien aus dem Bestand der Schaeffler Verwaltungs GmbH im Rahmen des Börsengangs zu platzieren. Angestrebtes Ziel ist ein Streubesitz von 25 Prozent des gesamten Grundkapitals. Bis 2018 will das Unternehmen zudem „weitere Schulden in Höhe von 1 Milliarden Euro aus dem operativen Cash Flow“ zurückführen.

Die Schaeffler Gruppe

hat ihren Stammsitz im mittelfränkischen Herzogenaurach. Das Unternehmen gilt als weltweit führender integrierter Automobil- und Industriezulieferer. Entwickelt und hergestellt werden Präzisionskomponenten und Systeme in Motor, Getriebe und Fahrwerk sowie Wälz- und Gleitlagerlösungen. Mit rund 84.000 Mitarbeitern ist Schaeffler eines der weltweit größten Technologieunternehmen in Familienbesitz. Mit rund 170 Standorten in 50 Ländern verfügt es über ein weltweites Netz aus Produktionsstandorten, Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen und Vertriebsgesellschaften. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von rund 12,1 Milliarden Euro. Die Gesellschafterin Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann setzt gemeinsam mit ihrem Sohn Georg F. W. Schaeffler das Lebenswerk ihres 1996 verstorbenen Mannes Georg Schaeffler fort.