Silicon Schwabing: Top-Wirtschaftsstandort München - mit den Zentralen von Microsoft, IBM, Fujitsu im Norden. (Foto: Imago/Imagebroker)
Städte-Ranking

Mit Tempo ins Digitale

München, Ingolstadt, Erlangen, Regensburg und Würzburg zählen laut einer Studie zu den deutschen Städten, die am besten für die Zukunft aufgestellt sind. Weil sie eine starke Wirtschaft haben und sich sehr dynamisch entwickeln.

München punktet mit starker Wirtschaft, Ingolstadt ist einer Studie zufolge am dynamischsten und Darmstadt am besten für die digitale Welt gerüstet. Besonders gut aufgestellte Großstädte sind vor allem in der Südhälfte Deutschlands zu finden, wie aus dem aktuellen Städteranking hervorgeht, das die Gesellschaft IW Consult des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft für mehrere Medien-Unternehmen erstellt hat. Aufgeholt hat Berlin. Die Hauptstadt hat sich bei der Dynamik sechs Plätze nach vorne geschoben und liegt nun auf Rang drei hinter Ingolstadt und München.

Die Besten sind im Süden

Für die jährliche Studie verglich IW Consult Wirtschaftslage, Veränderungsraten bestimmter Indikatoren sowie Zukunftsperspektiven der 70 kreisfreien Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern. Mehr als hundert Faktoren aus Bereichen wie Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt, Immobilienmarkt, Forschungsstärke, Industrie der Zukunft und Lebensqualität wurden analysiert. München landete das fünfte Jahr in Folge auf dem Siegertreppchen bei der Wirtschaftskraft. Auf den Plätzen folgen Ingolstadt, Stuttgart, Erlangen und Frankfurt am Main. Unter den ersten zehn sind auch die Autostadt Wolfsburg sowie Hamburg, dagegen keine ostdeutsche Kommune. Die letzten Plätze belegen die Ruhrgebietsorte Herne und Gelsenkirchen.

Die Industrie ist der Wohlstandstreiber in Deutschland.

Hanno Kempermann, IW Consult.

Erfolgreiche Industriefirmen seien gerade in Bayern und Baden-Württemberg zu finden, sagt Kempermann. „Aber auch in Norddeutschland und Nordrhein-Westfalen gibt es wirtschaftlich starke Inseln.“ Als Beispiele in Nordrhein-Westfalen nannte Kempermann Köln, Bonn und Aachen.

Besonders dynamisch entwickelten sich laut Studie in den vergangenen fünf Jahren Ingolstadt, München sowie Berlin. Die Hauptstadt schob sich deutlich nach vorn. Auf den hinteren Plätzen liegen NRW-Städte wie Bottrop, Duisburg, Oberhausen, Hagen und Gelsenkirchen. Die ökonomischen Defizite des Ruhrgebiets spiegelten sich auch in einer mangelnden Dynamik der dortigen Städte wider, heißt es in der Studie. Am besten für die digitale Welt aufgestellt ist der Untersuchung zufolge erneut Darmstadt, gefolgt von München und Erlangen. Unter die ersten zehn schafften es wie im Vorjahr auch Wolfsburg und Jena. Kriterien für die Erfolgsmöglichkeiten in diesem Bereich sind unter anderem Breitbandversorgung, Zahl der Forschungsinstitute und Patentanmeldungen.

Sieger vieler Rankings

Städterankings erstellen unter anderem auch das Prognos-Institut sowie das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) gemeinsam mit der Privatbank Berenberg. Das HWWI kam jüngst zu dem Ergebnis, dass München und Leipzig unter den dreißig größten deutschen Städten die besten Zukunftsaussichten haben. Für die Rangliste wurden Standortfaktoren wie Bildung, Innovation, Internationalität und Erreichbarkeit sowie die Entwicklung von Produktivität und Bevölkerung analysiert.

(dpa)