Frisches Obst und Gemüse kaufen viele Bayern auf dem Wochenmarkt. (Foto: imago/imagebroker)
Ernährung

Je näher, desto besser

Bei Lebensmitteln setzen viele Menschen im Freistaat auf Produkte aus der Region. Besonders bei Fleisch, Wurst und Backwaren legen die Bayern großen Wert auf die regionale Herkunft der Erzeugnisse und kaufen vorwiegend im Fachgeschäft ein.

Ob Fleisch und Wurst, Obst und Gemüse, Semmeln und Brot – die Bayern wollen wissen, wo ihre Lebensmittel herkommen und sie setzen auf regionale Produkte. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner jetzt vorstellte. „Immer mehr Menschen wissen den Mehrwert heimischer Lebensmittel wie kurze Wege, Frische und Qualität zu schätzen und honorieren das auch an der Ladentheke“, so Brunner. Dieser Trend zu Transparenz und regionaler Herkunft sei eine große Chance für die heimischen Erzeuger.

Nähe schafft Vertrauen

Demnach sind die Verbraucher im Freistaat überzeugt von der Qualität regional erzeugter Produkte. Zu Lebensmitteln aus der eigenen Region haben 61 Prozent der Bayern äußerst großes oder sehr großes Vertrauen. Lebensmitteln aus Bayern vertrauen 56 Prozent der bayerischen Bevölkerung. Deutlich weniger überzeugt sind die Bürger im Freistaat von der Qualität von Erzeugnissen aus dem übrigen Deutschland (35 Prozent), Europa (9 Prozent) oder dem Rest der Welt (5 Prozent).

Herkunft entscheidend für den Einkauf

Entsprechend erklärten 84 Prozent der Befragten, die regionale Herkunft der Lebensmittel sei für ihre Kaufentscheidung wichtig. 48 Prozent kaufen tatsächlich immer oder fast immer Produkte aus ihrer Region. Weitere 44 Prozent greifen hin und wieder zu regionalen Erzeugnissen. 80 Prozent sehen die oft höheren Preise für regionale Produkte als angemessen an.

Besonders wichtig ist den Menschen im Freistaat die Herkunft bei Fleisch und Wurst. Hier achten laut der Umfrage 60 Prozent immer oder meistens darauf, woher die Lebensmittel stammen. Bei unverpacktem Brot und Backwaren sind es 54 Prozent der Befragten, bei frischem Obst und Gemüse 52 Prozent sowie 51 Prozent bei Milch und Milchprodukten. Bei anderen Lebensmitteln, wie beispielsweise Fertig-Produkten, achten nur 25 Prozent der Bayern immer oder meistens auf die regionale Herkunft.

Fleisch vom Metzger

Auch bei der Wahl der Geschäfte setzen viele Menschen im Freistaat auf lokales Handwerk. So kaufen 57 Prozent der Bayern ihr Brot und ihre Semmeln beim Bäcker (zum Vergleich: Supermarkt 30 Prozent, Discounter 27 Prozent). Fleisch und Wurst holen sich 46 Prozent beim Metzger (Supermarkt 39 Prozent, Discounter 29 Prozent). Für frisches Obst und Gemüse besuchen immerhin 15 Prozent einen Wochenmarkt (Supermarkt 58 Prozent, Discounter 45 Prozent).  Generell kaufen die Bayern ihre Lebensmittel am liebsten im Supermarkt (55 Prozent), 42 Prozent nutzen den Discounter, ebenso viele das Fachgeschäft. Der Online-Handel spielt mit vier Prozent kaum eine Rolle.

Befragt nach ihren Ernährungsgewohnheiten, sagen 71 Prozent der Bayern, sie würden ohne Einschränkungen alles essen. 22 Prozent bezeichnen sich als „Flexitarier“, das heißt sie verzehren Fleisch nur zu bestimmten Anlässen. Drei Prozent der Menschen in Bayern sind Vegetarier, ein Prozent ernährt sich vegan.