Staatsministerin Ilse Aigner eröffnete die Messetour in Nürnberg. Bild: StMWI
Versorgungssicherheit

Energiewende gestalten

Vier Tage nach ihrer Regierungserklärung zur Energiepolitik hat Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner in Nürnberg die Messetour „Energie für Bayern: sicher, bezahlbar, sauber“ eröffnet. Die Ministerin lud alle Bürger dazu ein, sich an dem angekündigten Energiedialog zu beteiligen, den die Staatsregierung am 3.November offiziell startet.

„Bei allem, was wir tun, müssen wir darauf achten, dass die Versorgungssicherheit gewährleistet bleibt“, betonte Aigner in Nürnberg nocheinmal. Hinzu komme der Kostenaspekt: „Wir müssen uns die Energiewende nicht nur ausdenken, sondern auch leisten können. Die Belastungsgrenze der Bürger ist erreicht.“ Die Bürger seien unzufrieden mit unausgegorenen Lösungen. „Deshalb nehmen wir uns die Zeit für einen Energiedialog, aus dem dann ein neues Energieprogramm für Bayern hervorgeht“, sagte die Staatsministerin.

Begleitend zu der Messe hat das Ministerium ein Online-Angebot eingerichtet, in dem Beispielprojekte aus ganz Bayern aufgeführt sind, die zeigen, wie die Energiewende erfolgreich umgesetzt wird.

Die Adresse: www.gestalter-der-energiewende.de

Zukunft der Energie ist offen

Aigner hatte in ihrer Regierungserklärung „Energie für Bayern – sicher, bezahlbar, sauber“ einen breiten Dialog mit Vertretern von Wirtschaft, Kommunen, Verbänden und anderen Interessengruppen angekündigt. Sie will bei der Energiewende die Bürger mitnehmen. „Der Energiedialog wird ergebnisoffen sein“, versprach die Ministerin. Das Ergebnis werde „vielleicht nicht hundertprozentig ökologisch, aber auch nicht hundertprozentig kostengünstig sein“. Letztlich werde die Energieversorgung der Zukunft auch weder hundertprozentig zentral noch hundertprozentig dezentral sein. „Wir müssen und werden die vernünftige Mitte finden“, so Aigner. Grundsätzlich bekannte sich die Wirtschaftsministerin zum Ausbau der Stromnetze, „unstrittig“ sei etwa die rasche Fertigstellung der Thüringer Strombrücke. Allerdings warnte sie vor weiteren unumkehrbaren Festlegungen, bevor der Bund ein Konzept vorgelegt habe.

Für eine grundlastfähige, gesicherte Stromerzeugung setze die Staatsregierung mittelfristig auf Gaskraftwerke. Jedoch habe sich der Strommarkt inzwischen so entwickelt, dass sich Investitionen in neue Gaskraftwerke nicht rechnen würden, erklärte Aigner. Die Wirtschaftsministerin forderte deshalb von der Bundesregierung, einen wirksamen Anreiz für den Bau moderner Gaskraftwerke zu schaffen. Windräder seien nicht die Lösung:

Um die Stromproduktion des Kernkraftwerks Isar 2 zu ersetzen, braucht man 3000 Windkraftanlagen modernsten Typs. Selbst wenn man diese Anlagen baut, klappt der Ersatz nur theoretisch, nicht real. Denn die Windstromeinspeisung ist weder verlässlich noch gleichmäßig.

Langfristig könnten nur Speichertechnologien das Problem lösen, weshalb es einen nationalen Forschungsschwerpunkt dafür brauche.