Der Münchner Flughafen gilt nicht nur bei den Passagieren als „Best Airport in the World 2015“ (der Bayernkurier berichtete), auch wirtschaftlich lief es im vergangenen Jahr im Erdinger Moos hervorragend: Nach Angaben der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH (FMG) stieg der Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahr auf 1,25 Milliarden Euro, unterm Strich blieb ein Gewinn von 135 Millionen Euro. „Das ist das bisher beste Jahresergebnis unserer Unternehmensgeschichte“, freute sich der Vorsitzende der Geschäftsführung, Michael Kerkloh, bei der heutigen Bilanz-Pressekonferenz. Und das sei auch für die Nachbarn des Flughafens „eine höchste erfreuliche Nachricht“, betonte der Flughafenchef. Die Gemeinden erhalten seinen Angaben nach 35 Millionen Euro Gewerbesteuer und somit sieben Millionen Euro mehr als im Jahr davor. In Freising, Hallbergmoos, Marzling und Oberding dürfte man das gerne hören.
41 Millionen Fluggäste abgefertigt
Hinter dem wirtschaftlichen Erfolg steht auch ein neuer Passagierrekord: Nach FMG-Angaben wurden im vergangenen Jahr 41 Millionen Fluggäste abgefertigt, 1,3 Millionen mehr (+3,2 Prozent) als 2014. Das wiederum liege nicht zuletzt an der Erweiterung der Streckennetze, heißt es. Mittlerweile sind es 97 Fluggesellschaften (+6), die den Münchner Airport nutzen, die Zahl der Ziele, die in aller Welt angeflogen werden, erhöhte sich um sieben auf nun 247.
Frachtgeschäft lief noch besser
Beim Blick auf das Frachtgeschäft rieben sich die Verantwortlichen noch mehr die Hände: Der Cargo-Umschlag stieg in München um rund neun Prozent auf den neuen Höchstwert von gut 336.000 Tonnen. Die Zahl der Flugbewegungen legte derweil nur leicht zu: um knapp ein Prozent auf 380.000. Dieser Trend werde sich 2016 aber deutlich verstärken, heißt es von der FMG, die mit Blick auf die bis jetzt vorliegenden Anmeldungen bei Starts und Landungen mit einem Plus von vier Prozent und somit 15.000 zusätzlichen Flugbewegungen rechnet.
Als eines der modernsten Flughafengebäude weltweit wird der Satellit den Gästen in seinen attraktiven, lichtdurchfluteten Halle ein äußerst angenehmes Ambiente, vielfältige Shopping- und Gastronomieangebote und einen erhöhten Reisekomfort bieten
Flughafenchef Michael Kerkloh
Voller Vorfreude blickte Kerkloh heute auf den 26. April, wenn das neue Satellitengebäude in Betrieb geht: „Als eines der modernsten Flughafengebäude weltweit wird der Satellit den Gästen in seinen attraktiven, lichtdurchfluteten Halle ein äußerst angenehmes Ambiente, vielfältige Shopping- und Gastronomieangebote und einen erhöhten Reisekomfort bieten“, stellte der Airport-Chef in Aussicht. Damit bei der Eröffnung alles glatt geht, war bekanntlich zuletzt am Ende der vierjährigen Bauzeit kräftig geübt worden: Über mehrere Wochen wurden die Prozesse für die Fluggastabfertigung mit 2800 „Probebetriebspassagieren“ in dem neuen Flughafengebäude simuliert. Unter anderem wurde dabei getestet, ob sich die Fluggäste in dem Satelliten gut zurechtfinden, Boarding- und Umsteigeprozesse in der vorgesehenen Zeitspanne klappen und ob die Beschilderung für die nötige Orientierung sorgt. Insgesamt wird der Ableger des Terminal 2 dafür sorgen, dass sich die Kapazität des Flughafens um jährlich elf Millionen Passagiere erhöht. Genutzt werden wird er vor allem von der Lufthansa.