An der Feierstunden nahmen auch Staatsminister Winfried Bausback (Mdl), Judith Gerlach (Mdl) und Wilfried Scharnagl teil. Foto: CSU Aschaffenburg-Stadt
Feierstunde

CSU Aschaffenburg feiert 70-jähriges Jubiläum

Zum 70-jährigen Bestehen der CSU Aschaffenburg lud der Kreisverband Aschaffenburg-Stadt am 10. Oktober zu einer Feierstunde ein. Unter den geladenen Gästen waren neben Winfried Bausback, Staatminister der Justiz und derzeitiger Kreisvorsitzender, auch Oberbürgermeister Klaus Herzog und Wilfried Scharnagl, der langjährige Chefredakteur des Bayernkuriers.

Das Jahr 2015 ist ein Jahr der Jubiläen: 70 Jahre CSU, 25 Jahre Deutsche Einheit und 100 Jahre Franz Josef Strauß. Auch die CSU Aschaffenburg in Unterfranken hat allen Grund zum Feiern. Am 10.Oktober fand dort eine Feierstunde des Kreisverbandes Aschaffenburg-Stadt anlässlich des 70-jährigen Bestehens der CSU Aschaffenburg statt.

Geladen waren 120 Gäste, darunter Winfried Bausback, Staatsminister der Justiz und Mitglied des Landtages sowie Oberbürgermeister Klaus Herzog, Bürgermeisterin Jessica Euler und der Ehrenkreisvorsitzende Staatsminister a.D. Herrmann Leeb. Auch Werner Elsässer, Bezirksrat und ehemaliger Bürgermeister von Aschaffenburg, MdB a.D. Norbert Geis, MdL a.D. Manfred Christ sowie der FDP-Fraktionsvorsitzende Karsten Klein und CSU-Fraktionsvorsitzender Peter Schweickard nebst der CSU-Stadtratsfraktion waren zur Feierstunde gekommen.

Die Gründung war ein mutiger Akt

In seinem Grußwort verwies Bausback darauf, dass es keine Selbstverständlichkeit gewesen sei, dass es vor 70 Jahren Menschen gegeben habe, die sich zusammenschlossen, um in den Nachkriegswirrungen eine christliche Partei zu Gründen. Eine besondere Ehre gebühre dabei Hugo Karpf, dem Gründervater der Christlich Demokratischen Partei (CDP) Aschaffenburg, die sich 1946 der CSU anschloss. Auch Karpfs Söhne, Herrmann und Ferdinand, waren bei der Feier zu Gast.

Zusammen mit Werner Elsässer und Manfred Christ wurden sie von Winfried Bausback als die Mitglieder geehrt, die der CSU am längsten die Treue halten. Herrmann Karpf war bereits vor 70 Jahren bei der Gründung in Aschaffenburg dabei und erhielt zudem die Ehrenuhrkunde der CSU Unterfranken. Seine Frau Rita und Armin Martin wurden für 69 Jahre Parteimitgliedschaft geehrt.

Weitere Ehrungen erhielten Maria Vig (61 Jahre Mitgliedschaft), Wilhelm Wieland, Ferdinand Karpf und Ewald Markert (60 Jahre Mitgliedschaft).

Erinnerungen an Franz Josef Strauß

Judith Gerlach, jüngstes Mitglied im bayerischen Landtag, erinnerte in ihrer Rede daran, dass die Partei von Menschen geprägt werde, die etwas bewegen wollen und sie habe Achtung vor all denen, die politisch für ihre Meinung einstünden, selbst wenn sie dafür belächelt würden.

Wilfried Scharnagl, ehemaliger Chefredakteur des Bayernkuriers und langjähriger Vertrauter von Franz Josef Strauß zeigte sich in Aschaffenburg als imposante Persönlichkeit der bayerischen Politik.Er stellte die Aschaffenburger CSU als ein besonders erfolgreiches und starkes Biotop dar, aus dem viele bedeutende Persönlichkeiten hervorgegangen seien. Manfred Christ, Herrmann Leeb und Norbert Geis begrüßte er als langjährige Weggefährten und Parteifreunde. „Ohne solche Freunde gäbe es keine Politik und keine Partei.“

Er schreibt, was ich denke und ich denke, was Scharnagl schreibt.

Franz Josef Strauß

Zudem würdigte er in seiner Rede zwei tragende Gestalten der bayerischen CSU, die aus Aschaffenburg stammten: die beiden ehemaligen Ministerpräsidenten Hanns Seidel und Alfons Goppel. Hanns Seidel sei ihm, so Scharnagl, als Verfasser zeitloser Schriften unvergessen und die Zeit unter Goppel als Ministerpräsident sei eine „goldene Ära“ gewesen, auf die jeder Aschaffenburger, unabhängig von seiner Parteizugehörigkeit, stolz sein könne.

Ausklang in gemütlicher Runde

Scharnagl lobte die Leistungen von Franz Josef Strauß, der verantwortlich für die Entwicklung des modernen Bayerns und ein leidenschaftlicher Europäer gewesen sei. Mit der Klage gegen die DDR wegen des Grundlagenvertrages habe er den Geltungsbereich des Grundgesetzes für alle Deutschen und somit das Tor zur Deutschen Einheit offen gehalten.

Scharnagl zeichnete aber auch ein emotionales und ein persönliches Bild von Franz Josef Strauß, in dem er auch dessen Einsamkeit beim Kampf in den eigenen Reihen zeigte. Dann erzählte er von dem berühmten Flug mit Strauß und Edmund Stoiber nach Moskau in einer von Strauß selbst gesteuerten Maschine. Nach einer stürmischen Landung habe Strauß auf die Frage Gorbatschows, ob er schon einmal in Moskau gewesen sei, schlicht geantwortet, er sei das letzte Mal nur bis Stalingrad gekommen. Und um einen Putsch zu Hause zu verhindern, habe er gleich alle seine möglichen Stellvertreter mitgenommen.

Dankbar rückwärts, mutig vorwärts, gläubig aufwärts.

Franz Josef Strauß

Im Anschluss an den offiziellen Teil des Abends ließen die Gäste die Feierstunde in entspannter Atmosphäre ausklingen. Natürlich nicht, ohne über Politik und Weltgeschehen zu sprechen.