Der „Winnetou“-Darsteller sei in den Armen seiner Frau gestorben. Brices Darstellung des wortkargen Blutsbruders von „Old Shatterhand“ (Lex Barker) war die Rolle seines Lebens. In den 60er Jahren spielte er ihn insgesamt elf Mal. Seinen ersten Auftritt hatte der in Brest geborene Schauspieler 1962 in dem Film „Der Schatz im Silbersee“. Sein Filmtod im dritten Winnetou-Teil löste 1965 sogar eine Protestwelle aus. Daraufhin durfte der Indianer für kurze Zeit wieder auferstehen. Die Filmreihe endete dann 1968.
Der Franzose blieb jedoch das Idol einer ganzen Generation. Auch auf der Bühne bei den Karl-May-Festspielen in Elspe im Sauerland (bis 1986), dann in Bad Segeberg in Schleswig-Holstein (bis 1991), trat Brice für die Sache der Indianer ein – dafür lernte er sogar Deutsch. 1997 ließ dann das ZDF Winnetou für die bei den Fans ungeliebte Fernsehproduktion „Winnetous Rückkehr“ (1. und 2. Teil) wieder auferstehen.
In Bayern gelebt
Pierre Brice, der eigentlich Pierre Louis Baron de Bris hieß, hat auch privat die Ideale und Werte wie Freiheit, Menschenwürde und Toleranz seiner legendären Filmfigur vertreten. Das sei auch der Grund dafür gewesen, dass er fast 40 Jahre die berühmte Indianerfigur gespielt habe, sagte er einmal. Brice war im Zweiten Weltkrieg Mitglied der Résistance, später kämpfte er als französischer Soldat in Indochina und Algerien. Zu seinen späteren Freunden zählte auch Theo Waigel. Mit seiner aus Amberg stammenden Frau Hella lebte Brice lange bei Paris, ab 2014 aber auf seinem Altersruhesitz bei Garmisch-Partenkirchen. Er setzte sich auch immer wieder für karitative Zwecke ein.
(dpa/avd)