Das Rathaus in Augsburg (Bild: Imago/ Reportandum)
Feiertag

Augsburg feiert den Frieden

In Augsburg bleiben Läden und Geschäfte heute geschlossen: Die Stadt feiert ihr Friedensfest. Doch welches historische Ereignis feiern die Fuggerstädter eigentlich genau?

Unter dem Motto „Mut – Mut haben. Mut beweisen. Mut machen“ feiern die Augsburger heute ihr traditionelles Friedensfest. Das Geschäftsleben in der Fuggerstadt kommt dabei komplett zum Erliegen – Läden, Geschäfte und Konzerne haben geschlossen. Mit dem Feiertag – der übrigens nur in Augsburg gefeiert wird – erinnert die Stadt an den Augsburger Religionsfrieden aus dem Jahr 1555.

Das Ende blutiger Auseinandersetzungen.

In der damals verabschiedeten Deklaration garantierte der Reichstag des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation seinen Bürgern die Religionsfreiheit – das Dokument beendete – zumindest vorübergehend – blutige Auseinandersetzungen, Zwangstaufen und erhitzte Debatten darüber, ob ein Landesteil oder eine Stadt nun katholisch oder evangelisch sei.

Die Frage, ob jede Person frei ihr Bekenntnis wählen konnte oder ob diese Wahlfreiheit nur für die Obrigkeit gelten sollte – die damit die Konfession ihrer Untertanten faktisch mitbestimmt hätten – war heftig umstritten. Vor allem die Protestanten verlangten die Freistellung wenigstens für bestimmte Gruppen von Personen, etwa für Reichsritter. Die schließlich erreichte Einigung mit der Glaubensfreiheit in den Reichsstädten – darunter natürlich auch Augsburg – war eine der wichtigsten Entscheidungen für die Sicherung eines dauerhaften Religionsfriedens und wichtige Grundlage des gesamten Religionsfriedens.

Feiertag macht Stadt als Standort noch attraktiver

Der Freistaat Bayern ist aus Arbeitnehmersicht ohnehin ein attraktiver Standort: Nirgendwo sonst in Deutschland gibt es so viele gesetzliche Feiertage. Unter den bayerischen Standorten ist Augsburg noch einmal vorne. Dank des Friedensfestes hat die Schwabenmetropole die meisten Feiertage in Deutschland. Begangen wird das Fest, an dem Persönlichkeiten der Stadt aus Kultur, Wirtschaft und Politik – allen voran Oberbürgermeister Kurt Gribl – teilnehmen, mit einem Gottesdienst, vielen Ausstellungen und Konzerten und einer gemeinsamen Tafel, an der zur Mittagszeit auf dem Rathausplatz gegessen wird.

Freude bei den Geschäften in der Region

Erfreulich ist das Friedensfest übrigens auch für die Läden und Geschäfte in den umliegenden Städten und Landkreisen. Viele Augsburger nutzen den freien Tag, um in der Region auf Shopping-Tour zu gehen.