Die Hausherrin: Beate Merk in der Räumen der Repräsentanz beim diesjährigen Neujahrsempfang. Foto: Bayerische Staatskanzlei
Freundschaft

Ein Jahr in Prag vor Ort

Die Repräsentanz des Freistaats Bayern in Prag feiert ihren ersten Geburtstag. Sie soll ein Ort der Begegnung und des Austausches sein - und ein Schaufenster Bayerns. Ein Rückblick zeigt, wie erfolgreich das erste Jahr verlaufen ist. Die Repräsentanz ist ein weiteres Bindeglied in der langjährigen bayerisch-tschechischen Freundschaft.

Vor einem Jahr, am 4. Dezember 2014, wurde in Prag die Repräsentanz des Freistaates Bayern in der Tschechischen Republik von Ministerpräsident Horst Seehofer im Beisein des Ministerpräsidenten der Tschechischen Republik, Bohuslav Sobotka, und weiterer hochrangiger Gäste aus Politik und Gesellschaft beider Länder feierlich eröffnet.

Ein großer Erfolg und wichtiges Signal für die Zukunft.

Beate Merk

Mit der Repräsentanz in der ersten Etage des historischen Stadtpalais Chotek im Zentrum der Prager Altstadt sollte ein würdiger und repräsentativer Rahmen für die Begegnung von Bayern und Tschechen geschaffen werden.

Großer Schritt für die bayerisch-tschechische Freundschaft

Bayern hatte sich zum Ziel gesetzt, seine Beziehungen zur tschechischen Regierung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft weiter zu intensivieren – mit gemeinsamen Projekten und Veranstaltungen, wie etwa Diskussionsforen, Lesungen, Ausstellungen und Konzerten. Ein „Schaufenster Bayerns“ und ein Ort des gegenseitigen Austauschs für bayerische und tschechische Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Organisationen sollte entstehen.

Die Hausherrin und für die bayerisch-tschechischen Beziehungen zuständige Europaministerin Beate Merk zieht nach dem ersten Jahr eine positive Bilanz:

Unser Haus hat sich als Anlaufstelle für tschechische Ministerien und Institutionen wie auch für deutschsprachige Institutionen fest etabliert. Aber auch bayerischen und tschechischen Bürgern, Unternehmen und Organisationen bieten wir mit unseren intensiv genutzten Angeboten eine Plattform für Informationen und den gegenseitigen Austausch.

„Unsere Veranstaltungen“, so Merk weiter „zu bayerisch-tschechischen Themen werden sehr gut angenommen. Ich habe damals gesagt: ‚Wir lassen uns bei Freunden nieder‘. Heute kann ich feststellen: Wir sind nun, im Herzen von Prag, wirklich angekommen bei unseren tschechischen Nachbarn. Das ist im Rückblick auf das früher nicht immer einfache bayerisch-tschechische Verhältnis ein großer Erfolg und ein wichtiges Signal für die Zukunft – für beide Seiten.“

Raum für Gespräche, Kultur und Kommunikation

Die starke Resonanz der Bayerischen Repräsentanz zeigt sich in den Zahlen des ersten Jahres:

  • Seit der Eröffnung im Dezember 2014 kamen bei rund 35 Veranstaltungen in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Kultur rund 4.500 Gäste aus Bayern und Tschechien zusammen.
  • Über 60 Besuchergruppen mit über 1.100 Besuchern aus Bayern und Tschechien wurden in der Repräsentanz betreut und über Aufgaben der Repräsentanz und die bayerisch-tschechischen Beziehungen informiert.
  • Es fanden rund 80 Kooperationsgespräche statt, unter anderem mit Ministerien, Botschaften, Vertriebenenorganisationen, Kommunen, Kultur-, Wirtschafts- und Wissenschaftsinstitutionen.

Höhepunkte im Veranstaltungskalender des vergangenen Jahres waren unter anderem der von Staatsministerin Beate Merk gegebene Neujahrsempfang für führende Akteure der bayerisch-tschechischen Beziehungen sowie ein bayerischer Filmabend im Rahmen des Programm „Pilsen – Kulturhauptstadt Europas 2015“.

Aber auch der Besuch des Ausschusses für Bundes- und Europaangelegenheiten des Bayerischen Landtags, ein Sommerfest mit Gästen aus Politik, Wirtschaft und Kultur, darunter der stellvertretende tschechische Ministerpräsident Bělobrádek, ein gemeinsam mit der tschechischen Nationalgalerie, dem Haus der Bayerischen Geschichte und dem Sudetendeutschen Büro Prag veranstalteter Vortrags- und Diskussionsabend zu Karl IV. sowie das Oktoberfest in Prag, das die Repräsentanz gemeinsam mit der Deutsch-Tschechischen Industrie- und Handelskammer veranstaltete, sorgten für große Freude.

Im kommenden Jahr steht vor allem die gemeinsame Bayerisch-Tschechische Landesausstellung zu Karl IV. in Prag und Nürnberg im Mittelpunkt.

Minister sind gerne zu Gast

Neben Hausherrin Beate Merk, die bei allen wichtigen Terminen in Prag persönlich vor Ort ist und dort – neben München und Brüssel – ihren dritten Dienstschreibtisch hat, nutzen auch viele weitere Kabinettsmitglieder die Repräsentanz – für Gespräche, Termine und logistische Unterstützung.

Wir lassen uns bei Freunden nieder. Wir sind nun, im Herzen von Prag, wirklich angekommen bei unseren tschechischen Nachbarn.

Beate Merk

So zum Beispiel Staatsminister Joachim Herrmann, der in Prag den tschechischen Verkehrsminister Dan Ťok und Vertreter der bayerischen Wirtschaft zu Gesprächen über die Verbesserung der Verkehrsverbindung zwischen Bayern und Tschechien traf. Für Vertreter des bayerischen Innenministeriums, der Tschechischen Bahn und des Tschechischen Verkehrsministeriums fand in der Repräsentanz eine Fachveranstaltung zum Schienenausbau zwischen Bayern und Tschechien statt.

Staatssekretär Franz Josef Pschierer eröffnete dort im vergangenen Mai mit seinem tschechischen Amtskollegen Kamil Rudolecký das zweite Deutsch-Tschechische Verkehrsforum. Staatsminister Ludwig Spaenle und der Tschechische Kulturminister Daniel Herman unterzeichneten in der Repräsentanz ebenfalls im Mai eine gemeinsame Absichtserklärung zur Zusammenarbeit im Kulturbereich.

Die Bayerische Repräsentanz, die mit zwei Vollzeit- und zwei Teilzeitkräften besetzt ist, liegt in der zentral gelegenen Michalská-Straße, nur einen Straßenzug vom zentralen Marktplatz „Altstädter Ring“ entfernt.

Das traditionsreiche Haus stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde während seiner wechselvollen Geschichte stilistisch immer wieder umgestaltet. Außer den Veranstaltungsräumen beherbergt das Gebäude auch die Büro- und Besprechungsräume der Repräsentanz.