Rentner können sich auch im kommenden Jahr über steigende Bezüge freuen. (Foto: Imago Images/snapshot)
Rente

Mehr Geld für die Senioren

Auch im kommenden Jahr dürften die Altersbezüge deutlich steigen. Experten erwarten ein Plus von etwa drei Prozent. In Bayern ist die Zahl der Rentner, die auf Grundsicherung angewiesen sind, deutlich geringer als im Bundesschnitt.

Die mehr als 20 Millionen Rentner können nach Ansicht von Experten auch im kommenden Jahr erneut mit einem deutlichen Plus ihrer Bezüge rechnen. Die Bezüge könnten um bis zu drei Prozent steigen, sollten sich die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt im Laufe des Jahres nicht mehr drastisch ändern, sagte der sozialpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Weiß (CDU), dem Nachrichtenmagazin Focus.

Drei Prozent mehr sind drin

Der Leiter des Referats Alterssicherung beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), Ingo Schäfer, sagte dem Magazin, aufgrund guter Beschäftigungslage und spürbarer Lohnerhöhungen halte er sogar eine Erhöhung um mehr als drei Prozent für möglich.

Eine Grundrente ohne Bedürftigkeitsprüfung ist nicht zielgerichtet und schon gar nicht gerecht.

Kerstin Schreyer, bayerische Sozialministerin

Der Freiburger Ökonom Bernd Raffelhüschen, der ebenfalls fast drei Prozent Rentenplus im kommenden Jahr für möglich hält, warnte zugleich vor einer übermäßigen Inanspruchnahme der Rente mit 63. Dadurch könnte das Rentenplus gedämpft werden.

Bayerns Sozialministerin Kerstin Schreyer warnt zudem vor der Einführung einer Grundrente ohne Bedürftigkeitsprüfung, wie es die SPD fordert. „Ich möchte, dass das Geld bei denjenigen ankommt, die jahrzehntelang gearbeitet, Kinder erzogen und Angehörige gepflegt haben, und trotzdem im Alter zu wenig Geld zum Leben haben“, sagt sie. Diese Menschen hätten eine Lebensleistung erbracht und sollten sich nicht als Bittsteller fühlen müssen. „Eine Grundrente ohne Bedürftigkeitsprüfung ist jedoch nicht zielgerichtet und schon gar nicht gerecht“, kritisiert Schreyer.

Bayerns Schutzschirm für Rentner

Als Alternative habe Bayern einen „Rentenschutzschirm“ entwickelt, so die Ministerin. Er sieht einen Freibetrag in der Grundsicherung im Alter für Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung vor. Ebenso einen zusätzlichen Freibetrag in Höhe der Mütterrente, um die Erziehungsleistung von Müttern zu honorieren. Zudem soll das Schonvermögen auf 15.000 Euro verdreifacht werden.

„Mit dieser bürokratiearmen Lösung aus einer Hand vermischen wir nicht Fürsorge- und Versicherungssystem. Denn die Vermeidung von Altersarmut ist eine sozialpolitische und nicht eine rentenpolitische Aufgabe“, so Schreyer.

In Bayern ist die Gefahr, seinen Lebensunterhalt im Alter nicht sicherstellen zu können, deutlich geringer als im Bundesvergleich. So waren in Bayern 2017 2,8 Prozent der über 65-jährigen auf Leistungen der Grundsicherung im Alter angewiesen. Der Bundesdurchschnitt lag bei 3,2 Prozent.