Seit 1. Juli führt die Bayerische Grenzschutzpolizei auch auf der Freilassinger Saalbrücke Grenzkontrollen durch. (Foto: imago).
Jahresrückblick

Das war 2018 – Rückblick Teil 3

Jubiläen, Skandale, politische Entscheidungen und Wahlen - was hat die Menschen in Bayern in diesem Jahr bewegt? Der BAYERNKURIER gibt einen Jahresrückblick in vier Teilen. Lesen Sie hier, was im dritten Quartal 2018 im Freistaat geschah.

JULI

1./2. Juli: In einer denkwürdigen CSU-Vorstandssitzung kündigt Horst Seehofer völlig überraschend seinen Rücktritt als CSU-Chef und Bundesinnenminister an – nimmt davon aber später wieder Abstand. Mit diesem Rücktritt vom Rücktritt endet ein langer Streit mit Kanzlerin Angela Merkel und der CDU um Asylfragen wie die Zurückweisung bestimmter Flüchtlinge an der deutschen Grenze.

11. Juli: Im NSU-Prozess wird die Hauptangeklagte Beate Zschäpe wegen zehnfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Zudem stellt das Oberlandesgericht München die besondere Schwere der Schuld fest. Der Mitangeklagte Ralf Wohlleben wird als Waffenbeschaffer für den NSU zu zehn Jahren Haft verurteilt. Die anderen drei Angeklagten bekommen drei und zweieinhalb Jahre Haft sowie drei Jahre Jugendstrafe.

18. Juli: Die bayerische Grenzpolizei nimmt die Arbeit auf. In Absprache mit der Bundespolizei kontrolliert sie an der bayerisch-österreichischen Grenze und sucht unter anderem Schleuser und Kriminelle.

27. Juli: Im Spitzelprozess gegen sechs Beamte des Landeskriminalamts werden zwei Polizisten wegen uneidlicher Falschaussage verurteilt. Für die übrigen vier Angeklagten endet der Prozess mit Freisprüchen. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft hatten die Beamten dem V-Mann in einer Rockergruppe bei kriminellen Aktivitäten geholfen oder diese verschleiert. Das Gericht sah die Vorwürfe nicht als erwiesen an.

27. Juli: Das Landesamt für Asyl und Rückführungen in Manching wird gegründet. Mit dem sogenannten Bayern-Bamf sollen zentral für den Freistaat Passbeschaffung, Rückführung und Förderung der freiwilligen Ausreise sowie Maßnahmen gegen ausländische Gefährder und Straftäter verbessert werden. Erklärtes Hauptziel ist dabei, die Abschiebungen von abgelehnten Asylbewerbern zu beschleunigen.

28. Juli: Eine Sicherheitspanne löst am Münchner Flughafen Chaos aus. Weil eine Frau unkontrolliert durch die Sicherheitsschleuse gelangt, räumt die Bundespolizei das Terminal 2 und das dazugehörige sogenannte Satelliten-Terminal. Bis Sonntag fallen infolgedessen etwa 330 Flüge aus, gut 32.000 Passagiere sind betroffen.

AUGUST

1. August: Der Siemens-Aufsichtsrat segnet eine Neuorganisation des Münchner Elektrokonzerns ab: Aus den fünf Unternehmensbereichen digitale Fabrik, Kraftwerke, Energiemanagement, Gebäudetechnologie und Antriebe sollen drei „operating companies“ werden, die weitgehend autonom agieren sollen.

2. August: 37 Jahre nach dem Tod der kleinen Ursula Herrmann spricht das Landgericht Augsburg in dem Fall ein weiteres Urteil. Der verurteilte Kidnapper muss an Ursulas Bruder 7000 Euro Schmerzensgeld zahlen. Dennoch zweifelt Michael Herrmann an, dass der rechtskräftig verurteilte Entführer, der stets das Verbrechen geleugnet hat, der wahre Täter ist.

9. August: Der Oberpfälzer Autozulieferer Grammer wird von der chinesischen Firma Jifeng übernommen. Die Investorenfamilie Hastor, die Grammer samt Kunden und Belegschaft zwei Jahre lang in Atem gehalten hatte, steigt aus.

12. August: Während einer Jagd auf einem Feld in Nittenau (Landkreis Schwandorf) durchschlägt mutmaßlich ein Querschläger eine Scheibe eines vorbeifahrenden Autos. Der 47 Jahre alte Beifahrer wird getroffen und stirbt noch im Wagen.

SEPTEMBER

1. September: Bei einer Explosion und einem anschließenden Großbrand auf einem Raffinerie-Gelände in Vohburg an der Donau nahe Ingolstadt werden 16 Menschen verletzt. Es entsteht Millionenschaden. Die Löscharbeiten ziehen sich über Tage hin.

21. September: Die Ermittler im Fall Peggy geben bekannt, dass ein 41-Jähriger gestanden hat, das tote Mädchen in einen Wald an der bayerisch-thüringischen Grenze gebracht zu haben.

28. September: Bei einem Streit zwischen zwei Männern auf dem Münchner Oktoberfest wird ein 58-Jähriger tödlich verletzt. Einen Tag später stellt sich ein 42-jähriger Tatverdächtiger bei der Polizei.

(dpa)