Nach einem nächtlichen Krisentreffen in Berlin suchen die Geldgeber Griechenlands weiter nach einer Lösung für die Finanzkrise des Eurolandes. Zum Ende des Treffens ließ EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker verlauten, er strebe eine Kompromisslösung mit Griechenland an.
Die Linie des Kommissionspräsidenten stößt in der CSU auf heftige Kritik. Generalsekretär Andreas Scheuer sagte dem BAYERNKURIER exklusiv, Junckers Andeutung, Griechenland neue Milliarden zuschanzen zu wollen, sei „das völlig falsche Signal“. Damit falle Juncker der europäischen Gemeinschaft in den Rücken. Die Ansage der CSU sei klar, so Scheuer: „Hilfe gibt es nur gegen Reformen. Das ist die einzige Sprache, die die griechische Regierung versteht.“
Athen müsse jetzt liefern, eine Aufweichung der Forderungen dürfe es nicht geben, betonte der Generalsekretär. „Juncker macht einen Fehler, wenn er die griechische Regierung hätschelt. Wir brauchen keinen Hätschel-Tätschel-Juncker, sondern einen stabilen Euro.“