CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer nennt die jüngste Forsa-Umfrage "unprofessionell". Foto: CSU
Sonntagsfrage

Umfrage als Meinungsmache

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer nennt eine aktuelle Meinungsumfrage "stümperhaft und unprofessionell". Das Institut Forsa sieht die CSU deutlich schlechter als sämtliche anderen Erhebungen in diesem Jahr. „Bei allen seriösen Umfrageinstituten liegt die CSU seit vielen Monaten und auch zeitgleich stabil um 48 Prozent", so Scheuer. Forsa mache keine Umfragen, sondern Stimmung.

Mit deutlicher Kritik reagiert CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer auf eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa. Das Institut sieht die CSU aktuell nur bei 40 Prozent und steht dabei im klaren Gegensatz zu anderen aktuellen Erhebungen. „Bei allen seriösen Umfrageinstituten liegt die CSU seit vielen Monaten und auch zeitgleich stabil um 48 Prozent. Manfred Güllner mit Forsa macht keine Umfragen, sondern Stimmung. So etwas überhaupt zu veröffentlichen, ist stümperhaft und unprofessionell“, kommentiert Scheuer die Umfrageergebnisse.

CSU erreichte zuletzt solide 48 Prozent

CSU-Chef Horst Seehofer sagte, er nehme die Umfrage nicht ernst. „Politische Kundgebungen von Herrn Güllner sehe ich immer sehr gelassen.“ Güllner pflege die CSU seit Jahren „sehr liebevoll“ zu behandeln. Deshalb werde die CSU ihren politischen Kurs auch sicher nicht ändern. Finanzminister Markus Söder sagte, Forsa scheine kein verlässlicher Gradmesser zu sein.

Tatsächlich sahen zuletzt alle Umfragen von anderen Instituten die CSU deutlich stärker. In den aktuellsten drei Erhebungen erreichte die CSU jeweils 48 Prozent. Die letzte dieser Umfragen stammt vom 2. Juni. Bei den Landtagswahlen im März lag das SPD-Mitglied Güllner mit seinen Befragungen zum Teil erheblich falsch. So prognostizierte Forsa der SPD in Sachsen-Anhalt 17 Prozent. Tatsächlich landeten die Sozialdemokraten bei 10,6 Prozent. In Baden-Württemberg sagte Forsa für die SPD 16 Prozent voraus, das Wahlergebnis belief sich auf lediglich 12,7 Prozent.

Scheuer kritisiert Alois Glück

Nach der Forsa-Untersuchung für das Hamburger Magazin Stern käme die CSU nur auf 40 Prozent – 7,7 Prozentpunkte weniger als bei der Landtagswahl 2013. Die SPD könnte im Freistaat mit 16  Prozent rechnen und hätte damit 4,6 Prozentpunkte verloren. Drittstärkste Kraft wären die Grünen mit 14 Prozent (plus 5,4  Prozentpunkte). Die AfD, die bei der Landtagswahl 2013 noch nicht  angetreten war, würde mit 10 Prozent im Münchner Landtag vertreten  sein, die Freien Wähler mit 6 Prozent (minus 3 Prozentpunkte). Die  FDP (4 Prozent) und die Linke (3 Prozent) würden den Einzug  verpassen. Auf die sonstigen Splitterparteien entfielen zusammen 7  Prozent.

Es gibt keine andere Partei in Bayern und in Deutschland, die gerade in der Flüchtlingskrise so nah an den Sorgen und Bedürfnissen der ganzen Bevölkerung ist.

Andreas Scheuer

Ähnlich deutlich wies CSU-Generalsekretär Scheuer eine Äußerung des früheren Landtagsfraktionschefs der CSU, Alois Glück, zurück. Glück hatte behauptet, es gebe „massive Erosionserscheinungen in der Beziehung zur CSU“ bei  Menschen, die sich für Flüchtlinge engagiert hätten. Scheuer sagte dazu: „Bei allen Verdiensten von Alois Glück in der Vergangenheit: seine einseitige Sichtweise ist unzutreffend. Es gibt keine andere Partei in Bayern und in Deutschland, die gerade in der Flüchtlingskrise so nah an den Sorgen und Bedürfnissen der ganzen Bevölkerung ist. Der Dreiklang gilt: Humanität, Integration, aber auch Begrenzung.  Ich lade Alois Glück gerne ein, mich bei meinen Dialogtouren bei der Parteibasis und bei den Menschen vor Ort zu begleiten. Da würde er die positive Stimmung für unseren ausgewogenen, aber klaren Kurs spüren.“