Start der Gleisreparaturen
Die Sanierungsarbeiten nach der Zugkatastrophe in Bad Aibling werden vermutlich bis Ende Februar andauern. Auch die Auswertung der mittlerweile geborgenen dritten Blackbox wird noch ein paar Tage in Anspruch nehmen. Auch bei der Suche nach der Ursache des schrecklichen Unfalls tappen die Ermittler weiter im Dunklen: Bisher fanden Experten keine Hinweise darauf, dass Signale missachtet wurden.
Bad Aibling

Start der Gleisreparaturen

Die Sanierungsarbeiten nach der Zugkatastrophe in Bad Aibling werden vermutlich bis Ende Februar andauern. Auch die Auswertung der mittlerweile geborgenen dritten Blackbox wird noch ein paar Tage in Anspruch nehmen. Auch bei der Suche nach der Ursache des schrecklichen Unfalls tappen die Ermittler weiter im Dunklen: Bisher fanden Experten keine Hinweise darauf, dass Signale missachtet wurden.

Nach dem schweren Zugunglück bei Bad Aibling mit elf Toten haben die Reparaturen am Gleis begonnen. Insgesamt müssen nach dem Unfalls 120 Meter Gleisanlagen repariert, 180 Meter Schwellen ausgetauscht und einige Tonnen Schotter verbaut werden. Der reguläre Zugverkehr zwischen Holzkirchen und Kolbermoor kann laut Deutscher Bahn wohl nicht vor Mitte nächster Woche wieder aufgenommen werden. Zwischen Rosenheim und Holzkirchen fahren solange Busse.

Testfahrten nach Abschluss der Reparaturen

Die Reparaturen sind auch nötig, um einen Waggon der Unglückszüge abzutransportieren. Den hatten die Arbeiter neben das Gleis gestellt. Er ist stark demoliert, sodass ein 160 Tonnen schwerer Bergungskran bisher nicht direkt an den Zugteil heranfahren konnte. Nach Abschluss der Reparaturen müssen die Oberleitungen wieder installiert werden. Dann stehen Testfahrten an. Die Ermittler wollen nach Angaben der Polizei versuchen, den Unfallhergang zu klären: Einem Sprecher zufolge sollen zwei Züge ähnlich wie bei dem Crash – aber mit deutlich geringerer Geschwindigkeit – aufeinander zufahren. Damit werde kontrolliert, ob die automatischen Bremssysteme funktionieren.

Signale wurden vermutlich nicht missachtet

Die Ursache des Unglücks steht den Angaben zufolge immer noch nicht fest. Zwei Fahrtenschreiber aus den Unglückszügen sind ausgewertet. Dabei fanden Experten keine Hinweise darauf, dass Signale missachtet wurden. Die dritte Blackbox war drei Tage nach dem Unglück am 12. Februar aufgetaucht. Weil sie beschädigt ist, gilt die Auswertung als schwierig und wird vermutlich mehrere Tage lang dauern.

Auf der eingleisigen Strecke zwischen Holzkirchen und Rosenheim waren am vergangenen Dienstag zwei Regionalzüge mit etwa Tempo 100 ineinander gerast. 11 Menschen starben, rund 80 weitere wurden verletzt. Nach wie vor befinden sich einige im kritischen Zustand. Mit Rücksicht auf das Befinden der Überlebenden des Zugunglücks von Bad Aibling hat die Polizei viele Zeugen noch nicht vernommen. Die Bayerische Oberlandbahn (BOB) hat nach dem Zugunfall von Bad Aibling Fahrgästen und Mitarbeitern Unterstützung zugesagt.

Gedenkgottesdienst für die Opfer

Einen Tag zuvor haben etwa 800 Trauergäste der Opfer des Zugunglücks von Bad Aibling gedacht. Die Regionalbischöfin für München und Oberbayern, Susanne Breit-Keßler, sagte an die Angehörigen der Toten gewandt: „Wir wollen miteinander tragen, was unerträglich ist.“ Kardinal Reinhard Marx rief dazu auf, an die Toten zu erinnern, „dass sie nicht vergessen sind, dass sie nicht weg sind“.

Es ist etwas zerstört worden, das in dieser Welt keinen Ersatz mehr findet.

Barbara Stamm, Landtagspräsidentin (CSU)

Der Gedenkgottesdienst konnte nicht nur in der Kirche, sondern auch im Pfarrsaal und einer nahegelegenen Sporthalle verfolgt werden. Außerdem wurde er live im Fernsehen übertragen.