Dreimal so viele Festnahmen im Kölner Karneval
Insgesamt ist die Kölner Polizei an den Karnevalstagen häufiger eingeschritten als im Vorjahr. So habe es über 800 Platzverweise mehr gegeben als 2015. Die Bilanz des neuen Polizeipräsidenten fällt trotzdem positiv aus.
Karnevalsbilanz

Dreimal so viele Festnahmen im Kölner Karneval

Insgesamt ist die Kölner Polizei an den Karnevalstagen häufiger eingeschritten als im Vorjahr. So habe es über 800 Platzverweise mehr gegeben als 2015. Die Bilanz des neuen Polizeipräsidenten fällt trotzdem positiv aus.

Die Zahl der Polizei-Einsätze ist in Köln an den Karnevalstagen im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen. So habe es von Weiberfastnacht bis einschließlich Rosenmontag über 800 Platzverweise mehr gegeben als 2015, sagte Polizeidirektor Michael Temme. Im Vergleich zum vergangenen Jahr seien doppelt so viele Personen vorübergehend in Gewahrsam und dreimal so viele Menschen festgenommen worden. Die Polizei habe insgesamt 1100 Einsätze verzeichnet, 200 mehr als im vorigen Jahr.

Anzeige von 45 Sexualdelikten

Doch trotz der vielen Einsätze ist der neue Polizeipräsident Jürgen Mathies zufrieden. „Die Polizei hat schon ganz toll gearbeitet“, sagte er im WDR. Die vielen Einsätze hätten eben auch damit zu tun, dass die Polizei diesmal sehr konsequent eingeschritten sei. „Dieses Konzept, das hat eindeutig gegriffen.“ Unter dem Eindruck der sexuellen Übergriffe der Silvesternacht hatte die Kölner Polizei ihre Präsenz an Karneval massiv verstärkt. So waren zeitweise doppelt so viele Beamte wie im letzten Jahr im Einsatz. Insgesamt wurden an den Karnevalstagen 45 Sexualdelikte angezeigt, von Beleidigung bis hin zur Vergewaltigung. Die Beraterinnen am „Security Point für Frauen“ wurden nicht in Anspruch genommen. Viele Frauen hätten aber deutlich gemacht, dass sie dieses Angebot sehr gut fänden, sagte eine Sprecherin der Stadt.

Sturmwarnung verpatzt Karnevalszüge

Nachdem der Rosenmontagszug in Köln ohne größere Schwierigkeiten über die Bühne ging, muss sich der Deutsche Wetterdienst für seine Sturmwarnung rechtfertigen. Sie hatte zu Absagen großer Umzüge etwa in Düsseldorf und Mainz geführt. Deshalb wird mitten in der Fastenzeit im Rheinland erneut Karneval gefeiert. Die Düsseldorfer Jecken holen ihren von Sturmtief „Ruzica“ ausgebremsten Rosenmontagsumzug am 13. März nach. Auch der Umzug in Trier soll in der Fastenzeit nachgeholt werden, und zwar am 13. Februar.

dpa/AS