Das amerikanische IT-Unternehmen IBM hat am Dienstag in der Parkstadt Schwabing, übrigens nahe der neuen CSU-Landesleitung, ein internationales Kompetenzzentrum eröffnet. Vom neuen Standort aus sollen in Zukunft, mittels künstlicher Intelligenz, Lösungen für das Internet der Dinge entwickelt werden. Dort wird auch der unternehmenseigene Supercomputer „Watson“ stehen.
Ministerpräsident Horst Seehofer begrüßte die Entscheidung für den Standort Schwabing.
Mit dem Zuschlag für München wird deutlich: Bayern ist ein Technologiestandort mit internationaler Strahlkraft. Hier wird künftig entwickelt, was der Computer und das Internet von morgen können. Mit Stolz können wir sagen, dass sich der Freistaat Bayern in einem harten europäischen Wettbewerb als attraktivster Standort für die IT-Branche durchgesetzt hat.
Horst Seehofer, bayerischer Ministerpräsident
Ein Signal für die bayerischer Wirtschaft
Kunden, Start-up-Unternehmen, Partner, Universitäten und Forschungseinrichtungen sollen in dem Kompetenzzentrum Zugang zu „Watson“ bekommen und können so neue Services oder Geschäftsmodelle erproben, teilte das Unternehmen mit. Im ersten Jahr sollen zunächst 700 Mitarbeiter am neuen Münchner Standort beschäftigt werden, so Harriet Green, bei IBM für Bildung und das Internet der Dinge zuständig, der Deutschen-Presse-Agentur. Insgesamt seinen bis zu 1.000 Stellen für Entwickler, Berater, Designer und Forscher geplant.
Ministerpräsident Seehofer ist überzeugt, dass die Entscheidung von IBM auch dem klaren wirtschaftspolitischen Kurs der Bayerischen Staatsregierung geschuldet ist, verlässliche und zukunftsgerichtete Rahmenbedingungen für Unternehmen zu schaffen.
Wir setzen klar auf die Zukunftskarte Digitalisierung. Die Standortentscheidung eines weltweit tätigen Großkonzerns für Bayern zeigt, dass unsere Strategie BAYERN DIGITAL aufgeht.
Horst Seehofer, bayerischer Ministerpräsident
Vom neuen IBM-Standort würden auch zahlreiche bayerische Unternehmen und junge Unternehmensgründer profitieren. Die Zentrale in der Parkstadt Schwabing gehört zu den höchsten Investments von IBM.
Der Supercomputer „Watson“ sorgte bereist vor einigen Jahren für Aufsehen, als er in einer Quizsendung gegen zwei menschliche Gegner antrat – und gewann. Im Oktober des vergangenen Jahres hatte IBM bereits eine Watson-Zentrale in New York eingeweiht. Im März kündigte das Unternehmen an, über drei Milliarden Dollar in das Thema Internet der Dinge investieren zu wollen.
Das Internet der Dinge beschreibt, dass der Computer zunehmend als Gerät verschwindet und durch „intelligente Gegenstände“ ersetzt wird.
Statt – wie derzeit – selbst Gegenstand der menschlichen Aufmerksamkeit zu sein, soll das „Internet der Dinge“ den Menschen bei seinen Tätigkeiten unmerklich (Autofahren, Energiesteuerung, Bedienung medizinischer Geräte) unterstützen. Die immer kleineren eingebetteten Computer sollen Menschen unterstützen, ohne abzulenken oder überhaupt aufzufallen. So werden zum Beispiel miniaturisierte Computer, sogenannte Wearables, mit unterschiedlichen Sensoren direkt in Kleidungsstücke eingearbeitet.
Das Internet der Dinge bezeichnet die Verknüpfung eindeutig identifizierbarer physischer Objekte (things) mit einer virtuellen Repräsentation in einer Internet-ähnlichen Struktur. Es besteht nicht mehr nur aus menschlichen Teilnehmern, sondern auch aus Dingen.