Kehraus bei der HSBC? Die Bank will Tausende von Mitarbeitern entlassen. Foto: Imago
Bankenskandal

HSBC holt zu Kahlschlag aus

Die HSBC-Bank packt die Keule aus: Das größte europäische Geldhaus mit Wurzeln in Hongkong will weltweit bis zu 50.000 Stellen abbauen. Ob der Kahlschlag auch Beschäftigte der deutschen Tochter HSBC Trinkhaus in Düsseldorf trifft, blieb zunächst unklar.

Die Bank in Düsseldorf verwies am Dienstag alle Fragen zur Zukunft der HSBC an die Zentrale nach London. Dort ist das Institut seit der Übernahme durch die britische Midland Bank 1992 angesiedelt. Mittlerweile wird aber laut über eine Rückkehr nach Hongkong nachgedacht. Gründe sind die von der EU auferlegten strengeren Regeln für Geldinstitute.

Zunächst will sich der Bankenriese aber verkleinern: Bis zu 25.000 Stellen sollen in Europa gestrichen werden, noch mal so viele Jobs fallen weg, weil die Geschäfte in der Türkei und Brasilien größtenteils aufgegeben werden. „Wir haben erkannt, dass sich die Welt verändert hat und dass wir uns mit ihr verändern müssen“, sagte HSBC-Chef Stuart Gulliver, der die Kosten bis 2017 um weitere 4,5 bis fünf Milliarden Euro senken möchte. Knapp sechs Milliarden Euro wurden bereits eingespart. Von den 300.000 Mitarbeitern Ende 2007 waren zuletzt nur noch 258.000 übrig.

Wie andere Großinstitute auch war die HSBC zuletzt in mehrere Skandale verwickelt. Für die Manipulation von Devisenkursen musste die Bank empfindliche Strafen zahlen, die sich auf das Geschäft im vergangenen Jahr niederschlugen. 2012 wurden wegen zu laxer Kontrollen von Geldflüssen Strafen in Höhe von 1,9 Milliarden Dollar fällig.

In Deutschland beschäftigt die deutsche Tochter der HSBC-Bank derzeit rund 2700 Menschen. An ihr ist die Landesbank Baden-Württemberg mit 18,7 Prozent beteiligt. Standorte gibt es in Baden-Baden, Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hamburg, Hannover, Köln, Mannheim, München, Nürnberg und Stuttgart.