Zum 100. Geburtstag von Franz Josef Strauß verteilte der Konzeptkünstler Ottmar Hörl 50 von ihm entworfene Strauß-Plastik-Figuren auf öffentlichen Plätzen in München. (Foto: Eva Schickler)
FJS-Skulpturen

Winkender Strauß in München

Wer in München am Wochenende durch die Stadt schlenderte, wunderte sich vielleicht über den ein oder anderen in Form einer schwarzen Plastik-Figur winkenden Franz Josef Strauß. Die rund einen Meter großen Skulpturen sind Schöpfungen des Künstlers Ottmar Hörl und als solche als Reminiszenz an Franz Josef Strauß anlässlich dessen 100. Geburtstags gedacht.

Im Mai noch, anlässlich der Ausstellung „Gut gebrüllt – Löwen aus Bayerns Schlössern und Burgen“, waren es Löwen-Skulpturen; nun, letztes Wochenende, waren es Franz Josef Strauß-Skulpturen. Anlässlich des Jubiläums des 100. Geburtstags von Franz Josef Strauß entwarf der renommierte Nürnberger Konzeptkünstler und Präsident der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, Ottmar Hörl, in seinem typischen modern-figürlichen Stil 50 Plastik-Skulpturen eines winkenden Franz Josef Strauß – auch dieser in typischer Pose sowie Gestik und Mimik.

Die Figuren setzte Hörl am Tag des 100. Geburtstags des früheren bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden an mehreren öffentlichen Orten und Plätzen in der Landeshauptstadt aus. Zum Teil platzierte Hörl gleich mehrere der rund einen Meter hohen, komplett in schwarz gehaltenen Figuren an einem Ort, so dass eine Art Gruppenformation entstand. Die kleinen „Strauß-Männchen“ verfehlten ihre Wirkung nicht: Sie verblüfften, erfreuten und begeisterten die Münchner Passanten genauso wie die Touristen.

Bayerischer Landesvater folgt auf bayerischen Löwen

Nach dem Aufstellen wurden die Skulpturen, so das Konzept des Künstlers, sich selbst überlassen: Sie blieben an ihren Aufstellungsorten stehen, wo sie entweder immer noch stehen, oder sind verschwunden, weil sie der ein oder andere begeisterte Passant mitgenommen hat. Der Effekt des Verschwindens ist, laut Hörl, bewusst einkalkuliert. Denn das Projekt sei, so der international bekannte Konzeptkünstler, ein Geschenk von ihm an die Öffentlichkeit.

Hörl hatte bereits Anfang des Jahres im Auftrag der Bayerischen Schlösserverwaltung 2.000 Löwen-Skulpturen für die im Mai begonnene Wanderausstellung „Gut gebrüllt – Löwen aus Bayerns Schlössern und Burgen“ entworfen. Die vom Künstler modern interpretierten und gestalteten Plastik-Löwen konnten die Besucher seither in den Farben weiß oder blau begleitend zur Ausstellung zum Preis von 50 Euro erwerben. Zum Auftakt der Ausstellung an deren erster Station, der Residenz in München, hatte sie ihr Schöpfer damals zusammen mit Finanzminister Markus Söder vorgestellt (BK berichtete).