Erschienen am 02.05.2015.
„Zwischen 0 und 65 Stundenkilometern nimmt das System dem Fahrer künftig auf Wunsch das Beschleunigen, Bremsen und Lenken ab und entlastet ihn im zäh fließenden Verkehr auf Schnellstraßen“, beschreiben die Verantwortlichen ihre Entwicklung. Wenn sich der Stau auflöst oder die Straße endet, fordert der Computer den Fahrer auf, das Fahren wieder zu übernehmen. Möglich machen das Radar, Laser, Ultraschallsensoren und Kameras, die das Fahrerassistenzsteuergerät (zFAS) mit Informationen rund um das Auto füttern. „Es nutzt modernste Hochleistungsprozessoren, um die Signale aller Sensoren in Echtzeit auszuwerten und Manöver zu berechnen“, heißt es.
„Automatisiertes Fahren ist keine Science Fiction“, erklärte der Bundesverkehrsminister nach einer Fahrt im Versuchsfahrzeug „Jack“ – ein Audi A7 mit dem neuen System. „In wenigen Jahren werden automatisierte Fahrzeuge im Straßenverkehr unterwegs sein“, stellte Dobrindt in Aussicht.
Gesetzgebung muss Weichen für Genehmigung stellen
Digitale Technik könne dem Fahrer Aufgaben abnehmen „und mehr Sicherheit und Komfort bieten“. Als langfristiges Ziel gibt der CSU-Bundesminister die „komplett vernetzte Straße“ an. Staus und Umweltbelastungen würden reduziert, die Verkehrssicherheit erhöht und die Infrastruktur optimal ausgelastet.Dobrindt: „Ich sehe große Chancen für den Wirtschafts- und Innovationsstandort Deutschland. Unsere Autoindustrie hat die attraktivsten Produkte in der Welt. Unser Ziel muss es sein, auch beim automatisierten Fahren an der Weltspitze zu bleiben.“
Der erste Schritt dazu ist getan: So gilt eine Teilstrecke der Autobahn A9 offiziell als „High-tech-Autobahn“. Sie soll als Testfeld für das vernetzte Automobil der Zukunft dienen.
Audi will nach Angaben von Technik-Vorstand Professor Ulrich Hackenberg ab 2017 im Audi A8 pilotiertes Fahren in einer ersten Ausbaustufe anbieten. Wichtig sei nun, dass die Gesetzgebung gemeinsam mit den Experten aus dem Rechtswesen, der Zulassung und der Industrie die Weichen für die Genehmigung solcher Systeme stelle, betonte Hackenberg, der Dobrindts Unterstützung sehr begrüßt: „Dies ermöglicht, dass eine Schlüsseltechnologie aus Deutschland zu Hause auch ihren Leitmarkt findet.“