So vieles ist passiert, leider auch so viel Negatives. Die Rückkehr des Antisemitismus durch Muslime, Links- und Rechtsradikale. Der durch den Copiloten zum Absturz gebrachte „German Wings“-Flug. Die Ermordung des russischen Oppositionsführers Boris Nemzow mitten in der Hochsicherheitszone rund um den Kreml – was eine Beteiligung oder Duldung des Putin-Staates nahe legt. Russlands Besetzung der Krim und sein Krieg in der Ostukraine. Wie wird sich der russische Autokrat Putin künftig verhalten, wenn die Preise für Öl und Gas, mit denen Russland einen Großteil seines Budgets bestreitet, noch weiter fallen?
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- Wohin führt der Weg Russlands? Bild: Imago/Seeliger
Die Bestechungsskandale bei der FIFA und vermutlich auch beim DFB: Wird der Weltfußball endlich reformiert? Das darf bezweifelt werden. Auch der Doping- und Bestechungsskandal beim Weltleichtathletikverband lässt auf ein weit verbreitetes Problem im Sport schließen. Das Erdbeben in Nepal mit 9000 Toten und 20.000 Verletzten: Beinahe vergessen. Der Demokratieverlust in der Türkei: Niemand interessiert sich dafür, weil man das Land wegen der Flüchtlingswelle braucht. Die weltweit zunehmende Christenverfolgung? Die Kirchen verdunkeln ihre Gotteshäuser und läuten ihre Glocken lieber gegen Pegida. Die Oberbürgermeisterkandidatin u.a. der CDU in Köln, Henriette Reker, überlebt ein Messerattentat eines Rechtsradikalen. Die EZB-Anleihenkäufe? Zunehmend verzweifelt blicken insbesondere deutsche Notenbanker auf die zweifelhafte Politik von EZB-Chef Draghi. Der Schuldenstaat Griechenland? Ein beinahe hoffnungsloser Fall. Sorge um Polen: Das Land geht unter der neuen PiS-Regierung einen Weg, der die Demokratie im Land in Gefahr bringt. Die Frankfurter Krawalle gegen die Eröffnung des EZB-Gebäudes machen wieder einmal deutlich: Der Linksextremismus wird hierzulande unterschätzt, verniedlicht und verschwiegen. Wie beim Rechtsextremismus und beim Islamismus müssten seine Protagonisten als Verfassungsfeinde mit allen Mitteln des Rechtsstaats und auch medial angegriffen werden.
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- Die Verteidigung der Meinungsfreiheit gegen islamistische Humorlosigkeit haben die Karikaturisten von Charlie Hebdo mit dem Leben bezahlt. Bild: Imago/Laurent Paillier/Haytham Pictures
Über allem lag der gewaltige Ansturm von Flüchtlingen, mehr als eine Million kamen allein nach Deutschland. Diese Herausforderung bleibt uns auch im neuen Jahr erhalten und gerade in der CSU denken die meisten, dass das Mantra von Kanzlerin Angela Merkel „Wir schaffen das“ schon deshalb nicht zu halten ist. Zu groß sind die Probleme allein im Wohnungsbau, bei den Finanzen und der Integration von komplett anderen Kulturen schon heute.
Und um eines nicht zu vergessen: Die Redaktion des Bayernkurier gedenkt aller ermordeten Journalisten, insbesondere derer von „Charlie Hebdo“, die von muslimischen Fanatikern erschossen wurden. Ihr Mut, nicht zu schweigen und die Meinungsfreiheit auch gegen religiöse Eiferer hoch zu halten, wird noch lange Wirkung zeigen.
Das Gute
Es gab auch Positives, das wir nicht vergessen sollten: 25 Jahre Deutsche Einheit, die trotz aller Widrigkeiten und Probleme als historischer Erfolg zu werten ist. Der G7-Gipfel im Schloss Elmau hat wunderbare Bilder aus Bayern in die ganze Welt geliefert. Die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer, die aufopferungsvoll arbeitenden Polizisten, Sanitäter, Ärzte und Behördenmitarbeiter, die sich um die Flüchtlinge gekümmert haben. Die historisch niedrige Arbeitslosigkeit und eine starke Wirtschaft, gerade auch in Bayern. Die Bund-Länder-Finanzbeziehungen, einst als „Gordischer Knoten“ bezeichnet, scheinen nach der Ländereinigung auf einem guten Weg zu sein. Ebola in Westafrika scheint besiegt zu sein, einige Impfstoffe sind derzeit im Test. Das Tauwetter zwischen den USA und Kuba sowie dem Iran, auch wenn hier sicher nicht alles Gold ist, was glänzt. Das Gleiche gilt für Myanmar, das erstmals freie Wahlen abhielt. In Paris wurde ein Klimavertrag geschlossen, der zumindest ein Zeichen der Hoffnung setzt.
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- Schloss Elmau, der Ort des G7-Gipfels. (Bild: Alpenwelt Karwendel)
In eigener Sache
Die Hanns-Seidel-Stiftung und damit vermutlich auch die Klausuren der CSU-Landesgruppe im Bundestag sowie der CSU-Landtagsfraktion werden das traditionsreiche Wildbad Kreuth verlassen müssen – auch wenn eine Rückkehr als Mieter nur für die Zeit der Klausuren noch möglich scheint. Ein hohe Mietsteigerung konnte nicht mitgetragen werden. Für den Bayernkurier und die CSU-Landesleitung gab der Umzug in ein neues Gebäude in der Mies-van-der-Rohe-Straße in München Anlass zur Freude. Auch der schwierige Neustart als Monatsmagazin und täglich aktuelles Onlineportal ist dem Bayernkurier überaus erfolgreich geglückt.
Wir wünschen unseren Lesern ein frohes, erfolgreiches, glückliches und gesundes Jahr 2016 und hoffen, dass Sie uns weiter treu bleiben!
