Auch nach der Geburt leisten Hebammen wichtige Hilfe. (Foto: Imago/Westend61)
Familien

Der Hebammen-Bonus kommt an

Fast 700 Hebammen haben bereits den Bonus in Höhe von 1000 Euro beantragt, den die Staatsregierung im vergangenen Jahr eingeführt hat. Mit dieser und weiteren Maßnahmen will Bayern eine flächendeckende Versorgung mit Geburtshelfern sicher stellen.

Bayernweit haben bislang 687 Hebammen bei der Staatsregierung eine finanzielle Unterstützung beantragt. Für 2017 seien bislang 562 Anträge und für das Folgejahr 125 Anträge für den sogenannten Hebammenbonus eingegangen, erklärte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Die Antragsfrist für 2017 läuft noch bis Ende März 2019 – und die für 2018 bis Ende Juni.

1000 Euro im Jahr

Im Freistaat haben freiberufliche Hebammen seit dem 1. September 2018 die Möglichkeit, einen jährlichen Zuschuss von 1000 Euro zu bekommen. Anspruchsberechtigt sind neben freiberuflichen auch angestellte Hebammen, wenn diese neben ihrer Festanstellung freiberuflich in der Geburtshilfe tätig sind. Voraussetzung ist in beiden Fällen, dass Arbeitsstätte sowie Hauptwohnsitz in Bayern liegen. Für den Hebammenbonus hat die Staatsregierung allein für 2018 insgesamt rund vier Millionen Euro bereitgestellt.

Hebammen leisten vor, während und nach der Geburt Großartiges für die Familien.

Gesundheitsministerin Melanie Huml

„Mit dem Bayerischen Hebammenbonus wollen wir unsere Anerkennung für den Einsatz der Hebammen für Mutter und Kind deutlich machen“, sagt Gesundheitsministerin Melanie Huml. „Denn Hebammen leisten vor, während und nach der Geburt Großartiges für die Familien. Ihre Arbeit für die Gesundheit von Mutter und Kind ist unverzichtbar für unsere Gesellschaft.“

Gründerpaket für Geburtshelfer

Ministerpräsident Markus Söder hatte den Bonus in seiner ersten Regierungserklärung im vergangenen April angekündigt. Wenig später hat ihn die Staatsregierung beschlossen. Zusätzlich hat Bayern einen Gründerzuschuss für Hebammen in Höhe von 5000 Euro auf den Weg gebracht. Mit dem finanziellen Anreiz soll Geburtshelfern im Freistaat der Einstieg in den Beruf erleichtert werden.

Die Versorgung mit Hebammen ist im Freistaat seit Jahren in einigen Regionen schwierig. „Mir ist es ein wichtiges Anliegen, dass alle Schwangeren und Mütter in Bayern die Betreuung durch Hebammen bekommen, die sie benötigen. Deshalb lade ich für den 21. Februar 2019 alle betroffenen Institutionen und Verbände zu einem Treffen in Nürnberg ein“, sagte Gesundheitsministerin Huml der Deutschen Presse-Agentur. Dort werde über Ergebnisse einer Studie und weitere Maßnahmen zur Sicherung der Hebammenversorgung gesprochen.

Bayern braucht mehr Hebammen

„Wir haben in Bayern mehr Geburten erfreulicherweise, wir brauchen auch in Zukunft mehr Hebammen“, sagte Huml dem Bayerischen Rundfunk. Zwar sei rein statistisch die Zahl der Hebammen in Bayern in den vergangenen Jahren. „Aber leider nicht diejenigen, die unbedingt auch in der Geburtshilfe tätig sind. Sprich: Man muss immer die Zahlen auch differenziert betrachten“, so die Ministerin. „Und von daher haben wir schon auch einiges vor uns.“

Derzeit ist eine genaue Zahl aller Hebammen in Bayern nicht verfügbar. Die aktuellsten Zahlen stammen aus einer Studie im Jahr 2017 über die Versorgung 2016. Demnach gab es damals 2960 aktive Hebammen, davon 731 in Kliniken angestellte.

(dpa/BK)