Ilse Aigner ist CSU-Landtagsabgeordnete. (Foto: Bernhard Huber/BK)
Kommunen

Millionen für die Ortskerne

Fast 200 Millionen Euro gibt der Freistaat in diesem Jahr für die Städtebauförderung aus. Damit unterstützt die Staatsregierung Gemeinden bei der Erneuerung von Ortsmitten, beim Flächensparen und der Wiederbelebung von Brachen.

Es ist eine gute Nachricht für 404 Städte und Gemeinden in Bayern: Sie erhalten in diesem Jahr rund 194 Millionen Euro aus dem Programm der Bayerischen Städtebauförderung. Dies teilte Bauministerin Ilse Aigner in München mit. „Mit der Städtebauförderung haben wir besonders die Bedürfnisse von Gemeinden im ländlichen Raum im Blick“, sagt Aigner. „Wir helfen ihnen dabei, Gebäudeleerstände zu beseitigen und Ortsmitten zu stärken.“ Mehr als 90 Prozent der Mittel aus dem Bayerischen Städtebauförderprogramm fließen der Ministerin zufolge in den ländlichen Raum, in dem mehr als die Hälfte der Bevölkerung Bayerns lebt.

Zuschüsse zum Flächensparen

Mit rund 194 Millionen Euro stünden im Landesprogramm der Städtebauförderung bayernweit heuer so viele Mittel zur Verfügung wie nie zuvor, erklärt das Ministerium. Im Vergleich zum Vorjahr bedeute das einen Mittelzuwachs um mehr als das Fünffache. Insbesondere gehe es darum, gemeindliches Engagement für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung honorieren, sagt Aigner: „Für Gemeinden, die Flächen sparen, erhöhen wir den Fördersatz auf 80 Prozent. Wir wollen, dass Innenstädte und Ortskerne in Bayern attraktiv und lebenswert bleiben.“

Von der Förderung profitiert laut Ministerium unter anderem die Gemeinde Haag in Oberbayern, die sich zur Innenentwicklung bekennt und für die Sanierung des Zehentstadels Zuschüsse aus der Förderinitiative „Innen statt Außen“ erhält. Unterstützt wird auch die Gemeinde Salzweg bei der Baureifmachung des ehemaligen Pfarrhofgeländes. Auf dem Areal sollen öffentlich geförderte Wohnungen entstehen.

Sonderoffensive in Nordostbayern

71 Gemeinden in Oberfranken und der Oberpfalz profitieren heuer zudem von der zeitlich befristeten Sonderförderung der Förderoffensive Nordostbayern. In Falkenberg bezuschusst der Freistaat den Umbau leerstehender Nebengebäude des Gasthofes „Roter Ochse“ zu einem Veranstaltungsstadel. Auch die Stadt Münchberg erhält Mittel, mit denen ein Planungswettbewerb für das ehemalige Götz-Areal durchgeführt werden soll. Auf der Kaufhausbrache sollen in zentraler Lage Wohnungen, ein Supermarkt und Gastronomie entstehen. Denn Bauministerin Aigner möchte speziell auch die Regionen fördern, die am stärksten von Bevölkerungsverlusten bedroht sind: „Mit exzellenten Förderkonditionen der Städtebauförderung erhalten Ortskerne und Stadtzentren einen Entwicklungsschub. Nordostbayern hat Zukunft“, zeigt sich Aigner überzeugt.

Prämien für Begrünung

Erstmalig wird in diesem Jahr die Bayerische Entsiegelungsprämie bereitgestellt. Die Stadt Lindau will damit Uferbereiche in der Inselstadt aufwerten, die Teil der Landesgartenschau 2021 werden sollen. Die Gemeinde Tapfheim möchte im Bahnhofsumfeld den Umfang versiegelter Flächen erheblich reduzieren und durch eine Begrünung zum Klimaschutz beitragen.

Wie bereits in den letzten Jahren stellt der Freistaat auch Sondermittel für die Wiederbelebung von Industrie- und Gewerbebrachen und für Militärkonversion bereit. Letztere kommen insbesondere den Städten Erding und Fürstenfeldbruck zugute, die auf den freiwerdenden Militärarealen Flächen für den Wohnungsbau entwickeln wollen. „Die Städtebauförderung leistet einen wichtigen Beitrag zur Wohnraumversorgung im Ballungsraum München“, so die Bauministerin.