Dem Honig auf der Spur: Imkerin in Bolsterlang im Allgäu bei der Arbeit am Bienenstock (Foto: Imago/O. Willikowsky)
Umwelt

Blühende Landschaften

Mit einem "Blühpakt" setzt sich Umweltminister Marcel Huber für das Überleben der heimischen Bienen ein. Ein neu gegründetes Artenschutzzentrum in Augsburg soll die Vielfalt der Insekten und Pflanzen im Freistaat bewahren.

Mit einem neuen Artenschutzzentrum und einem Maßnahmenpaket für Grünflächen will der Freistaat etwas gegen das Aussterben von Insekten und Pflanzen unternehmen. In dem neuen Bayerischen Artenschutzzentrum sollen sich künftig fünfzig Experten um die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt kümmern. Noch im Juni werde der Aufbaustab der neuen Landesbehörde loslegen, kündigt Umweltminister Marcel Huber an. Er will sich besonders für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Bienen einsetzen. „Ohne die Bestäubungsarbeit der Bienen kommen ganze Nahrungsquellen zum Erliegen“, sagte Huber.

Stirbt die Biene, stirbt der Mensch.

Marcel Huber, Umweltminister

Der Bund Naturschutz und der Landesbund für Vogelschutz begrüßten die Einrichtung des Artenschutzzentrums. Damit finde Bayern endlich Anschluss an andere Länder wie die Schweiz, wo derartige Forschungszentren zur Artenvielfalt schon seit Jahrzehnten bestünden, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der beiden großen bayerischen Umweltverbände. Das künftige Zentrum soll in Augsburg in der Nähe des Landesamtes für Umwelt entstehen. „Augsburg wird zur zentralen Drehscheibe für Artenschutz in Bayern“, sagt Huber.

Ministerpräsident Markus Söder hatte vor wenigen Wochen die Errichtung des Artenschutzzentrums in der schwäbischen Stadt angekündigt. Die Experten sollen mit 25 neuen Artenhilfsprogrammen starten. Damit sollen die Lebensbedingungen beispielsweise für Schmetterlinge, holzbewohnende Käfer und Moorlibellen verbessert werden. „Der Verlust einer Art kann oft eine Kettenreaktion auslösen. Wir müssen diesen ökologischen Domino-Effekt stoppen, erklärt Minister Huber.

Blühpakt für das ganze Land

Im Hinblick auf den in manchen Gebieten beobachteten Insektenschwund will der Freistaat einen „Blühpakt“ mit einem ganzen Maßnahmenpaket starten, das insbesondere den Bienen zugute kommen soll. Allerdings leiden auch andere Tiere wie Schwalben und weitere insektenfressende Vögel unter dem Rückgang. Deshalb soll es in den nächsten fünf Jahren drei Millionen Euro für bepflanzte öffentliche Flächen in den Kommunen geben. Landwirte erhalten zusätzlich insgesamt zehn Millionen Euro für Flächen, die nach den Vorgaben des Naturschutzes bewirtschaftet werden.

Auch Unternehmen sollen dazu angeregt werden, auf ihren Betriebsgeländen blühende Wiesen anzulegen. Die Bürger sollen mit einer Informationskampagne darüber aufgeklärt werden, was sie in ihren Gärten oder auch nur auf ihren Balkonen für die Insekten tun können.

(dpa/BK)