Tobias Thalhammer (re.) mit seiner neuen Bezirksvorsitzenden Ilse Aigner und Generalsekretär Markus Blume. Bild: CSU
Personalie

FDP-Politiker Thalhammer wechselt zur CSU

Der bayerische FDP-Politiker Tobias Thalhammer ist aus der FDP ausgetreten und in die CSU eingetreten. „Die sogenannte neue FDP und ich passen nicht zusammen“, erklärte der 38-Jährige. CSU-Generalsekretär Markus Blume begrüßte den Schritt.

Insbesondere der Amtsantritt von Markus Söder als neuer Ministerpräsident habe ihn dazu bewegt, sich bei den Christsozialen weiter politisch zu engagieren, erklärte Tobias Thalhammer. Die heutige CSU stehe für Zukunft, sei frisch, engagiert und motiviert. „Ich habe bei der CSU angeklopft, man hat mir gerne die Türe geöffnet“, freut sich der 38-Jährige. Seine Person und die heutige FDP passten dagegen nicht mehr zusammen: „Insbesondere meine bürgerlich-liberalen Themen sind in der neuen FDP nicht mehr vertreten.“ Während man in der FDP über Mittelstand, Digitalisierung oder Innovation nur philosophiere, packe die CSU die Dinge konkret an, sagte das Neumitglied. Politisch möchte er sich weiterhin aktiv für bürgerliche Werte und eine wirtschaftsliberale Politik einsetzen.

Den Liberalen verdanke ich tolle Jahre. Bei der FDP ist allerdings nichts mehr, wie es einmal war. Ich kann kein Teil dieser neuen FDP sein.

Tobias Thalhammer

Thalhammer war 2008 in den bayerischen Landtag gewählt worden. Mit 31 Jahren war er damals der jüngste Abgeordnete. Er war unter anderen parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Landtagsfraktion sowie umwelt- und energiepolitischer Sprecher bis die Partei den Wiedereinzug ins Parlament 2013 nicht mehr schaffte. Nebenbei wurde Thalhammer auch als Schlagersänger bekannt, zudem ist er im Medienbereich als Unternehmer tätig.

CSU-Generalsekretär Markus Blume begrüßte den Wechsel und kritisierte gleichzeitig die Liberalen: „Wenn einer der liberalen Stimmenkönige der FDP den Rücken kehrt, dann sagt das viel über den Zustand der sogenannten neuen FDP aus“, sagte Blume. Die FDP von heute sei nicht mehr die FDP von 2008, weil sie im Bund bei der Jamaika-Regierungsbildung gekniffen und sich in Bayern „vom bürgerlich-bayerischen Lebensgefühl entfernt“ habe. Insbesondere beim Ziel der völligen Freigabe der Ladenöffnungszeiten auch an Sonntagen habe sich gezeigt, dass die „Bayern-FDP nicht mehr liberal sondern neoliberal und libertär ist“.

Wir vereinen das zersplitterte bürgerliche Lager. Die CSU ist die politische Heimat für liberale, christlich-soziale und konservative Überzeugungen gleichermaßen.

Markus Blume

Die Chefin der Oberbayern-CSU und frühere Wirtschaftsministerin Ilse Aigner hob insbesondere den unternehmerischen Aspekt der Personalie hervor: Die FDP von heute sei für einen selbstständigen Unternehmer wie Tobias Thalhammer keine politische Heimat mehr. Nun freue sie sich über den prominenten Neuzugang und erwarte eine „supertolle Zusammenarbeit“. Ende nächster Woche wird entschieden, auf welchem Listenplatz das prominente Neumitglied für die CSU in die Landtagswahl ziehen wird.