Rund um das Transitzentrum in Manching bei Ingolstadt kommt es zu deutlich mehr Straftaten. (Foto: Imago/epd)
Sicherheit

Mehr Polizei für Ingolstadt

Um die wachsende Kriminalität rund um das Transitzentrum Manching/Ingolstadt einzudämmen, setzt Innenminister Joachim Hermann auf mehr Beamte und verstärkte Kontrollen. Die Straftaten in der Region hatten um mehr als 50 Prozent zugenommen.

Die Staatsregierung will mit mehr Polizeikontrollen im Raum Ingolstadt rund um das Transitzentrum für Flüchtlinge die Zahl der von Migranten begangenen Straftaten senken. Innenminister Joachim Herrmann stellte am Freitag ein entsprechendes Konzept vor. So soll die Polizeipräsenz durch zusätzliche Beamte erhöht werden. Die Polizei kontrolliert die Gegend verstärkt und auch die Sicherheitswacht kommt vermehrt zum Einsatz. „Ordnungs- und Sicherheitsstörungen sollen im Ansatz schon verhindert und unverzüglich beseitigt werden“, begründete Herrmann die Aktion.

Wir gehen mit unseren Maßnahmenpaketen gezielt auf die Sorgen unserer Bürgerinnen und Bürger ein.

Innenminister Joachim Herrmann

Wie das Innenministerium berichtet, ist im Umfeld des Transitzentrums Manching/Ingolstadt und in der Ingolstädter Innenstadt die Zahl der durch Zuwanderer begangenen Straftaten und Sicherheitsstörungen stark angestiegen. Laut einem Bericht des Bayerischen Rundfunks handelt es sich dabei vorwiegend um Diebstähle und Körperverletzungen. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei 955 Straftaten. Ein Plus von 58,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Heuer hätten sich die Zahlen stabilisiert, seien aber immer noch auf einem hohen Niveau, sagte Herrmann: „Von Januar bis September 2016 waren es 746 Straftaten, im gleichen Zeitraum 2017 waren es mit 735 Straftaten nur geringfügig weniger.“

Beamte vom Flughafen

Die Polizei hat auf die Entwicklungen bereits reagiert, indem sie die Gegend um das Transitzentrum stärker kontrolliert und mehr Kräfte einsetzt. Zudem wurde die Polizeiinspektion Ingolstadt von 201 auf 221 Stellen aufgestockt und die Sicherheitswacht Ingolstadt von 15 auf 25 Stellen. Darüber hinaus wird die Ingolstädter Polizei ab 1. Dezember durch 10 Beamte der Flughafenpolizei verstärkt.

Zu den Maßnahmen gehört auch eine Intensivierung der Personenkontrollen im Transitzentrum. Derzeit ist zu den Streifen der Polizeiinspektion Ingolstadt täglich ein Einsatzzug mit rund 20 Polizistinnen und Polizisten der so genannten Operativen Ergänzungsdienste des Polizeipräsidiums Oberbayern/Nord vor Ort. Mit Erfolg, wie Herrmann berichtet: „Erst in dieser Woche haben wir – auch dank der eingesetzten Unterstützungskräfte – einen albanischen Asylbewerber gefasst, der in ein Einfamilienhaus eingebrochen war.“

Verstärkung durch Bereitschaftspolizei

Sofern erforderlich, werde der Schwerpunkteinsatz in Ingolstadt auch durch Kräfte der Bayerischen Bereitschaftspolizei unterstützt, kündigte Herrmann an. Bayerns Innenminister weiter: „Wir gehen mit unseren Maßnahmenpaketen gezielt auf die Sorgen unserer Bürgerinnen und Bürger ein.“