Die CSU kommt aktuell auf 48 Prozent der Wählerstimmen. (Grafik: BK)
Sonntagsfrage

Große Zustimmung zur CSU

Würde bereits am kommenden Sonntag gewählt werden, wäre die CSU mit Abstand die stärkste politische Kraft in Bayern. Nach einer aktuellen Umfrage erreichen die Christsozialen 48 Prozent und liegen damit fast 30 Prozentpunkte vor der SPD.

Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, wäre die CSU mit weitem Abstand die stärkste Partei in Bayern. Die CSU kommt in der Sat.1 Bayern-Umfrage auf 48 Prozent, nach 47 Prozent in der repräsentativen Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des BR-Politikmagazins Kontrovers einen Tag davor. Die SPD liegt laut Sat.1 bei 19 Prozent (17 Prozent in der BR-Umfrage).

Eng wird der Kampf um Platz zwei: Denn bei Sat.1 folgt die FDP mit 9 Prozent vor der AfD mit 8 und den Grünen mit 7 Prozent. Die am vergangenen Mittwoch publizierte BR-Umfrage hatte noch die Grünen mit 9 Prozent vorne gesehen, gefolgt von AfD (8) und FDP (7 Prozent). Wäre bereits am Sonntag Bundestagswahl, könnte nach Sat.1 die Linke mit 3 Prozent rechnen, die Freien Wähler kämen in Bayern auf 2 Prozent. Laut BR liegt die Linke derzeit bei 5 Prozent.

Merkel als Kanzlerin bevorzugt

Bei der Sat.1-Direktwahl-Frage liegt Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit 56 Prozent weiterhin deutlich vor ihrem SPD-Herausforderer Martin Schulz (22 Prozent). Auffallend ist, dass von den SPD-Anhängern in der Umfrage lediglich 55 Schulz wählen würden und 24 Prozent Merkel. Auf die Frage „Wer wird nach Ihrer Meinung nach der Bundestagswahl tatsächlich Bundeskanzler werden?“ sagten 75 Prozent Merkel und 17 Prozent Schulz. Von den SPD-Anhängern erwarten demnach nur 45 Prozent einen Sieg des SPD-Herausforderers, 46 Prozent tippen auf Merkel.

Ähnliche Werte im BR: Gut jeder zweite Bayer würde Angela Merkel (54 Prozent) wählen, Schulz nur 21 Prozent. 18 Prozent wollten sich für keinen der beiden entscheiden. Die CDU-Politikerin genießt knapp drei Wochen vor der Wahl die fast ungeteilte Unterstützung der CSU-Anhänger (91 Prozent). Aber auch jeder zweite bayerische Grünen-Anhänger (45 Prozent) favorisiert Merkel als kommende Regierungschefin.

Es kommt aber darauf an, dass jetzt alle auch wirklich ihre zwei Stimmen am Wahltag der CSU geben.

Andreas Scheuer, CSU-Generalsekretär

„Die CSU ist sehr stabil in den Umfragen“, kommentierte Generalsekretär Andreas Scheuer das Ergebnis. „Danke für die Unterstützung! Es kommt aber darauf an, dass jetzt alle auch wirklich ihre zwei Stimmen am Wahltag der CSU geben. Dafür geben wir im Wahlkampf in den nächsten zweieinhalb Wochen nochmal Vollgas!“

Wankelmütige SPD-Wähler

Denn einen offenen Punkt gibt es noch: Zweieinhalb Wochen vor der Bundestagswahl ist laut BR fast jeder dritte Bayer noch unentschieden: 30 Prozent wollen sich gegebenenfalls noch einmal umorientieren, für 70 Prozent steht die Wahlentscheidung dagegen fest. Besonders festgelegt sind demnach die Anhänger von AfD, CSU und FDP, weniger festgelegt die Anhänger von Grünen und SPD, von denen jeweils mehr als vierzig Prozent nicht ausschließen, ihre Wahlabsicht bis zum Wahltag noch einmal zu überdenken.

Als mit Abstand größte Herausforderung für die Politik nannten die Befragten im BR das Thema Flüchtlinge (58 Prozent). Eine größere Bedeutung haben zudem Schul- und Bildungsfragen (14 Prozent), die Zukunft der Renten- und Altersvorsorge (17 Prozent) sowie die Sicherung sozial gerechter Verhältnisse (20 Prozent). Als weniger wichtig erachten die Menschen im Freistaat derzeit den Arbeitsmarkt (7 Prozent) und Wirtschaftsfragen (6 Prozent).

Die Bayern fühlen sich sicher

Fragen der Kriminalitäts- und Verbrechensbekämpfung führen 6 Prozent der Bayern momentan als wichtigstes Problem in Deutschland an. Damit steht die innere Sicherheit bei den Wahlberechtigten nicht mehr so stark im Fokus wie noch im Frühjahr (Mai: 12 Prozent). Insgesamt ist in Bayern ein ausgeprägtes Sicherheitsgefühl vorhanden. Neun von zehn Befragten (88 Prozent) geben an, dass sie sich alles in allem sicher fühlen.

Eine klare Haltung haben die Befragten auch beim Thema „Verbrennungsmotor“: 62 Prozent sprechen sich dagegen aus, den Verkauf von derartigen Neufahrzeugen in den nächsten beiden Jahrzehnten zu verbieten. Nur 30 Prozent würden dies unterstützen.

Nutzen durch zu Guttenberg?

Derweil geht laut Sat.1 rund jeder Zweite in Bayern (48 Prozent) davon aus, dass das Eingreifen des ehemaligen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg in den Wahlkampf der CSU eher nützen wird. 23 Prozent meinten, dies werde der CSU eher schaden, der Rest legte sich nicht fest. Von den CSU-Anhängern glauben demnach 52 Prozent, dass Guttenberg der CSU nützt. 21 Prozent glauben, dass er eher schadet. Das Hamburger Umfrage-Institut GMS hatte für den TV-Sender vom 31. August bis 6. September 1011 Wahlberechtigte in Bayern telefonisch befragt, gut die Hälfte davon nach dem TV-Duell am vergangenen Sonntagabend

(BR/dpa/Sat.1 Bayern)