Deutschlands ältestes Atomkraftwerk wird in den nächsten Wochen vom Netz genommen. Die Bürger Bayerns können aufatmen. (Bild: Fotolia/wlad074)
AKW-Abschaltung

Ein Atomkraftwerk weniger

Eigentlich sollte das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld in Unterfranken an diesem Sonntag abgeschaltet werden. Für Umweltschützer und Bürgerinitiativen ein Grund zum Feiern – auch wenn das AKW auf Betreiben von Eon noch drei Wochen am Netz bleiben wird.

Ursprünglich sollte an diesem Sonntag das älteste noch aktive Atomkraftwerk Deutschlands abgeschaltet werden. Das Energieunternehmen Eon verlängerte den Betrieb des Kraftwerkes im unterfränkischen Grafenrheinfeld allerdings um etwa drei Wochen. Umweltschützer und Bürgerinitiativen wollen am Sonntag dennoch ein Abschaltfest in Schweinfurt feiern und kurz vor Mitternacht den Abschalt-Countdown in Grafenrheinfeld proben.

„Wir haben was zu feiern, weil der Atommeiler in Grafenrheinfeld endlich abgeschaltet wird“, sagte der Vorsitzende der Bürgeraktion Umwelt- und Lebensschutz – Bürgerinitiative gegen Atomanlagen (BA-BI), Hubert Lutz. Er erwartet etwa 5000 Besucher auf dem Schweinfurter Marktplatz.

Zu den politischen Diskussionsrunden sind Anti-Atom-Experten und Umweltschützer aus ganz Deutschland, regionale Politiker und Gudrun Pausewang, die Autorin des Buches „Die Wolke“, eingeladen. Der 1987 erschienene, fiktive Roman dreht sich um einen schwerwiegenden Reaktorunfall in Grafenrheinfeld und wurde 2006 verfilmt. Auf der Bühne soll unter anderem Rock- und Soulsänger Andreas Kümmert singen.

Der Bund Naturschutz in Bayern hat zudem dazu aufgerufen, vor dem Atomkraftwerk mit Kerzen, Lampen und Lichtern in der Hand die letzten zehn Sekunden des Tages gemeinsam herunterzuzählen.