Fußball engagiert sich in der Entwicklungshilfe
Der DFB und das Bundesentwicklungsministerium haben in Augsburg ein Partnerschaftsabkommen unterzeichnet. Mit Sportangeboten wollen sie Menschen in Flüchtlingslagern helfen und die Rechte von Frauen und Mädchen stärken. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Bau neuer Sportplätze in Afrika.
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Fußball engagiert sich in der Entwicklungshilfe

Der DFB und das Bundesentwicklungsministerium haben in Augsburg ein Partnerschaftsabkommen unterzeichnet. Mit Sportangeboten wollen sie Menschen in Flüchtlingslagern helfen und die Rechte von Frauen und Mädchen stärken. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Bau neuer Sportplätze in Afrika.

Der Deutsche Fußball-Bund e.V. (DFB) und das das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) wollen künftig in der Entwicklungshilfe zusammen arbeiten. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten am Sonntag in Augsburg Bundesminister Gerd Müller und DFB-Präsident Reinhard Grindel.

Gewaltprävention, Flüchtlingshilfe, Förderung der Rechte von Frauen und Mädchen, sollen einige der Schwerpunkte der Kooperation sein. Bestandteil der Partnerschaft ist zum Beispiel die internationale Initiative „Sport für Flüchtlinge“. In Ländern wie Afghanistan, Jordanien, Kenia, Kolumbien, dem Irak und den palästinensischen Gebieten sollen gezielte Sportangebote Flüchtlingen neue Perspektiven eröffnen und zur Integration von Menschen unterschiedlicher Herkunft beitragen.

Fußball in Flüchtlingslagern

„Sport öffnet die Herzen. Besonders der Fußball begeistert die Menschen auf der ganzen Welt. Über den Fußball erreichen wir junge Menschen und können so Werte wie Fair Play und ein gewaltfreies Miteinander vermitteln“, sagte Minister Müller. „Sport bringt Verständigung und ist Hoffnung für so viele. Er lässt die Menschen in den Flüchtlingslagern ihr Leid für kurze Zeit vergessen und hilft ihnen, das Erlebte zu verarbeiten. Mit Sport erreichen wir, dass junge Menschen die Zukunft in die eigenen Hände nehmen und sich über Ausbildung, Familie, Freunde oder Lebensziele Gedanken machen.“

DFB-Präsident Reinhard Grindel ergänzte: „Der Fußball hat eine gesellschaftliche Verantwortung, die weit über Landesgrenzen hinaus geht. Wir sehen es als wichtigen Teil unseres internationalen Engagements an, die Kraft und die Potenziale des Fußballs zu nutzen, um anderen Ländern in ihrer Entwicklung zu helfen.“

Mädchenzentrum in Namibia

Der DFB und seine Mitgliedsverbände haben auch schon bisher schon mit dem BMZ zusammengearbeitet: In Namibia zum Beispiel finden Mädchen aus dem Township Katutura im eigens vom BMZ gebauten Mädchenzentrum einen geschützten Ort für Sport und zum Lernen. Experten des DFB vermitteln ihnen dort nicht nur Fußballwissen, sondern auch Selbstvertrauen und Wissen zu Gesundheit und HIV-AIDS-Prävention. Von diesen Angeboten profitiert auch die umliegende Gemeinde.

Der DFB ist zudem einer der wichtigsten Partner der Initiative „Mehr Platz für Sport – 1.000 Chancen für Afrika“, die das BMZ im Jahr 2014 ins Leben gerufen hat. Unter diesem Dach fördert das BMZ mit seinen Partnern in mehreren afrikanischen Ländern den Bau von Sportplätzen als sichere Orte des sozialen Miteinanders. Damit die Plätze auch langfristig genutzt werden, werden zusätzlich Sportmaterialien zur Verfügung gestellt, Nutzungskonzepte für die Plätze entwickelt und Trainerpersonal geschult.