Europaminister Georg Eisenreich mit Philippe Couillard, dem Premierminister von Québec und Gastgeber der diesjährigen Regierungschefkonferenz. (Foto: Bayerische Staatskanzlei)
Wirtschaft

„Bayern braucht offene Märkte“

Auf einem Treffen mit internationalen Partnerregionen in Kanada betont Staatsminister Georg Eisenreich die Bedeutung von freiem und fairem Handel. Mit der Provinz Québec wird der Freistaat künftig auf dem Gebiet der Digitalisierung zusammenarbeiten.

Bayern und Kanada setzen auf offene Märkte und den freien Austausch von Waren und Wissen. Mit diesem klaren Bekenntnis begann im kanadischen Québec City die Regierungschefkonferenz der Partnerregionen. „Bayern ist Exportland. Unsere Wirtschaft profitiert vom Erfolg auf den globalen Märkten. Wir setzen auf freien und fairen Wettbewerb statt Protektionismus“, sagte Bayerns Staatsminister für Digitales, Medien und Europa, Georg Eisenreich, zu Beginn des Treffens. Gerade jetzt sei es wichtig, dass international ausgerichtete Regionen wie Bayern und Québec sich klar gegen Handelsrestriktionen positionierten.

CETA ist ein wichtiges Zeichen für offene Märkte.

Georg Eisenreich, Staatsminister für Digitales, Medien und Europa

Eisenreich betonte die Bedeutung des Handelsabkommens CETA. Damit hätten die EU und Kanada einen neuen Rahmen für freien und fairen Handel geschaffen, von dem die Partner Bayern und Québec besonders profitieren könnten. „CETA ist ein wichtiges Zeichen für offene Märkte und dafür, dass beides geht: Offene Märkte und der Erhalt unserer Umwelt und Landwirtschaft, von heimatnahen Arbeitsplätzen und regionaler Identität“, sagte Eisenreich.

Bayerns globale Partner

Québec ist in diesem Jahr Gastgeber der 9. Regierungschefkonferenz der Partnerregionen. Das Netzwerk politisch eigenständiger Regionen und Bundesstaaten war 2002 vom damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber initiiert worden. Ihm gehören mit Bayern, Québec (Kanada), Oberösterreich, Shandong (Volksrepublik China), Westkap (Südafrika), São Paulo (Brasilien) und Georgia (USA) acht Regionen auf fünf Kontinenten an.

Bayern setzt auf Film, Games und neue Technologien wie Virtual und Augmented Reality.

Georg Eisenreich

Mit dem Premierminister der Provinz Québec, Philippe Couillard, vereinbarte Eisenreich eine Zusammenarbeit im Bereich „Digitales“. Dazu sagte Eisenreich: „Québec ist einer der führenden Hubs für digitale Technologien in Nordamerika und ein Zentrum der Medien- und Unterhaltungsindustrie. Es ist deshalb konsequent, dass wir uns ab sofort noch enger austauschen und im Bereich Digitales gemeinsam neue Projekte anstoßen.“ Konkret soll es dabei um die Erforschung und Anwendung künstlicher Intelligenz, um die digitale Unterhaltungsindustrie und um ethische Fragen der Digitalisierung gehen. Fortsetzen werden Bayern und Québec die Zusammenarbeit im Bereich der Dualen Ausbildung.

Spezial-Effekte-Firma expandiert in München

In Montréal besuchte Medienminister Eisenreich zusammen mit einer Delegation der bayerischen Games-Wirtschaft das Unternehmen Rodeo FX, eines der weltweit führenden Studios für Animation und Special Effects, das unter anderem für seine Mitarbeit an der Serie „Game of Thrones“ bekannt ist. Rodeo FX wird sein Studio in München in diesem Jahr deutlich erweitern. Bayern hatte sich im Standortwettbewerb um das renommierte Unternehmen gegen London durchgesetzt.

„Bayern setzt auf Film, Games und neue Technologien wie Virtual und Augmented Reality. Diese Branchen sind nicht nur spannend, mit neuen Technologien bringen sie auch einen richtigen Innovations- und Kreativitätsschub für die bayerische Wirtschaft“, sagte Eisenreich. „Die Expansion von Rodeo FX in München ist ein toller Erfolg. Jetzt wollen wir gemeinsam weitere Unternehmen aus Film und Games überzeugen, nach Bayern zu kommen.“

Beste Bedingungen für die Branche

Der Minister betonte, dass die Staatsregierung bestmögliche Rahmenbedingungen für Film und Games schaffe. „2018 haben wir die Film-Fördermittel für internationale Koproduktionen auf über sechs Millionen Euro erhöht“, so Eisenreich. Als erstes deutsches Land verfüge Bayern über ein EU-notifiziertes Games-Förderprogramm, mit Einzelförderungen von bis zu einer halben Million Euro. Die Fördersumme für Games sei von 2016 auf 2018 auf aktuell knapp zwei Millionen Euro vervierfacht worden. In der Staatskanzlei gebe es ein eigenes Referat als Ansprechpartner für die Branche. „All das zeigt, wie wichtig uns die Förderung von Film und Games ist.“