Abflug zum Traumhaus: Bayerische Familie im Garten vor dem neuen Eigenheim. (Foto: Imago/Westend61)
Baugeld

Starthilfe vom Staat

Für ein Eigenheim bekommen Eltern einen dicken Zuschuss: Bereits ein Vierteljahr nach Einführung haben 47.741 Familien das Baukindergeld beantragt - je Kind und Jahr erhalten sie 12.000 Euro für den Erwerb einer Wohnung oder eines Hauses.

Drei Monate nach der Einführung des Baukindergelds haben bereits 47.741 Familien in Deutschland die Leistung beantragt, die sie beim Erwerb von Wohneigentum unterstützen soll. Die meisten Anträge kamen bisher aus Nordrhein-Westfalen (10.728), gefolgt von Baden-Württemberg (6407) und Niedersachsen (6039). Derzeit werden rund 3000 Anträge pro Woche gestellt. Das geht aus Zahlen der für Förderanträge zuständigen KfW-Bankengruppe und des Bundesbauministerium hervor.

Ich freue mich, dass das Baukindergeld so gut gestartet ist.

Horst Seehofer, Minister des Innern, für Bau und Heimat

Das Baukindergeld, das der früheren Eigenheimzulage ähnelt und einer CSU-Initiative zu verdanken ist, kann seit dem 18. September beantragt werden. Pro Jahr gibt es ein Fördervolumen von rund drei Milliarden Euro – es ist eines der größten neuen Projekte der großen Koalition aus Union und SPD, um angesichts steigender Immobilienpreise Familien zu helfen, sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen.

Die meisten Anträge aus NRW

Insgesamt bekommen bisher 82.865 Kinder mithilfe des Baukindergelds ein neues Zuhause. Die meisten Familien, die einen Antrag gestellt haben, haben ein oder zwei Kinder. Die wenigsten Anträge wurden in den Stadtstaaten Bremen (419), Hamburg (480) und Berlin (725) gestellt, gefolgt vom Saarland (736). Geht es in dem Tempo weiter, könnte das Geld im kommenden Jahr knapp werden. Denn es greift das „Windhund-Verfahren“: Wenn die jährlichen Mittel aufgebraucht sind, schießt der Bund nicht nach.

Für den Bau eines Hauses oder den Kauf einer Immobilie winkt ein staatlicher Zuschuss von 1200 Euro je Kind und Jahr – über zehn Jahre gibt es also 12.000 Euro. Gewährt wird das Baukindergeld für Familien und Alleinerziehende bis zu einer Grenze von 90.000 Euro zu versteuerndem Haushaltseinkommen im Jahr bei einem Kind. Bei größeren Familien darf die Grenze pro Kind 15.000 Euro höher liegen. Einen Antrag können alle Eltern oder Alleinerziehenden stellen, die seit Januar 2018 einen Kaufvertrag unterzeichnet oder eine Baugenehmigung erhalten haben. Wer in diesem Jahr bis Ende September ins neue Heim eingezogen ist, muss seinen Antrag bis Ende Dezember stellen, um den Zuschuss zu bekommen.

Das Zuschussprogramm wird von den Familien in Deutschland gut angenommen.

Ingrid Hengster, Vorstand KfW-Bank

Letztmalig beantragt werden kann die Förderung, wenn Ende 2020 eine Baugenehmigung erteilt oder ein Kaufvertrag unterschrieben wird. Der Förderzeitraum beträgt also drei Jahre. Die Anträge können bei der KfW spätestens drei Monate nach Einzug in die Immobilie online über das KfW-Zuschussportal gestellt werden. Wegen des technischen Aufbaus des Programms und des erst dann möglichen Hochladens von Dokumenten wie Einkommensteuerbescheiden, Meldebescheinigung und Grundbuchauszug, soll die Auszahlung erst ab März 2019 so richtig starten.

Lob von den Initiatoren

Ingrid Hengster, Vorstandsmitglied der KfW-Bankengruppe meinte, die hohe Nachfrage zeige, das Zuschussprogramm treffe „den Nerv der Zeit“. Horst Seehofer, als Bundesinnenminister auch für Bauen zuständig, sagte: „Ich freue mich, dass das Baukindergeld so gut gestartet ist. Es senkt die individuelle Finanzierungsbelastung und ermöglicht vielen Familien den Schritt in das Wohneigentum. Auch als Absicherung im Alter.“

(dpa/BK)