Soll bis 2020 geschlossen werden: Fujitsu-Werk in Augsburg. (Foto: Imago/reportandum)
Augsburg

Hilfe für die Fujitsu-Mitarbeiter

Für die von der Schließung des Computerwerks betroffenen Mitarbeiter sollen möglichst schnell Arbeitsplätze am Standort Augsburg gefunden werden. Das ist das Ziel der Staatsregierung. Sie stellt zusätzliche Fördermittel für die Region in Aussicht.

Die Bayerische Staatsregierung drängt weiter darauf, Beschäftigungsalternativen für die von der Schließung des Augsburger Fujitsu-Werks betroffenen Mitarbeiter zu schaffen. Der Elektronik-Konzern hatte vor wenigen Tagen angekündigt, sein Werk in Augsburg bis September 2020 aufzugeben. Mit 1.800 Beschäftigten ist das Unternehmen einer der größten Arbeitgeber in der Stadt.

Gespräch im Wirtschaftsministerium

Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer und Arbeitsministerin Kerstin Schreyer hatten jetzt die Unternehmensführung und den Betriebsrat von Fujitsu, die schwäbischen Wirtschaftskammern, die Stadt Augsburg, die Bundesagentur für Arbeit, den Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie und die Industriegewerkschaft Metall ins bayerische Wirtschaftsministerium eingeladen. Gemeinsam wurde das weitere Vorgehen bei der Schließung des Fujitsu-Standorts besprochen.

Gemeinsam werden wir alles dafür tun, um für die Beschäftigten zeitnah möglichst wohnortnahe Perspektiven zu entwickeln.

Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer

„Das Unternehmen muss jetzt schnell für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Klarheit schaffen, wie es weitergeht“, sagte Pschierer im Anschluss an das Gespräch. „Gemeinsam werden wir alles dafür tun, um für die Beschäftigten zeitnah möglichst wohnortnahe Perspektiven zu entwickeln.“ Fujitsu-Zentraleuropachef Rupert Lehner und die Leiterin des Augsburger Fujitsu-Werkes Vera Schneevoigt hätten zugesagt, zum Beginn der Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern um einen Interessensausgleich am 21. November auch einen entsprechenden Etappenplan vorzulegen.

Sozialplan und Transfergesellschaft

„Mir liegen vor allem die Beschäftigten am Herzen, die besonderen Unterstützungsbedarf haben. Wir brauchen hier passgenaue Lösungen“, erklärte Arbeitsministerin Schreyer. „Ich denke dabei in erster Linie an Qualifizierungsmaßnahmen und einen maßgeschneiderten Sozialplan.“ Der Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie, die Stadt Augsburg und die Bundesagentur für Arbeit wollen gemeinsam mit den Kammern umgehend damit beginnen, eine Jobbörse aufzubauen. Den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern solle darüber hinaus das gesamte arbeitsmarktpolitische Unterstützungsinstrumentarium wie Qualifizierungsmaßnahmen oder eine Transfergesellschaft zur Verfügung stehen. Das hätten alle Beteiligten bekräftigt, hieß es im Anschluss an das Gespräch.

Pschierer stellte für die Region Augsburg zusätzliche Fördermittel für kleine und mittelständische Unternehmen in Aussicht, die investieren und zusätzliche Arbeitsplätze und damit auch neue Jobperspektiven für Fujitsu-Mitarbeiter schaffen. „Wir haben heute gesehen, dass alle Seiten zu großer Unterstützung bereit sind“, fassten Pschierer und Schreyer das Gespräch zusammen.

Großer Bedarf an Arbeitskräften

Augsburg, so Bayerns Wirtschaftsminister weiter, sei ein zukunftsstarker Wirtschaftsraum mit vielfältigen Perspektiven für Beschäftigung. Die Staatsregierung habe in den letzten Jahren massiv in die Zukunft der Region investiert. Pschierer nannte das Uniklinikum, das Technologiezentrum und die außeruniversitäre Forschung. „Es gibt ein klares technologisches Profil“, sagte der Minister. „Augsburg ist heute stark in der Umwelttechnologie, in der Luft- und Raumfahrt und im Bereich der neuen Materialien. Der Arbeitskräftebedarf ist groß.“