Läuft von einer Umstrukturierung in die nächste: der japanische Elektronik-Konzern Fujitsu. (Foto: dpa)
Schließung

Augsburg unter Schock

Der Computerhersteller Fujitsu schließt sein Werk in Schwaben, 1800 Mitarbeitern droht die Arbeitslosigkeit. Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl will nun dafür kämpfen, dass möglichst viele eine neue Perspektive bekommen.

Ein schwerer Schlag für die Wirtschaftsregion Schwaben: Bis September 2020 gibt der Elektronik-Konzern Fujitsu sein Werk in Augsburg auf. Mit 1.800 Beschäftigten ist das Unternehmen einer der größten Arbeitgeber in der Stadt und betreibt an diesem Standort die letzte Computer-Produktionsanlage Europas. Wie die Firmenleitung mitteilt, will sie sich neu aufstellen und das Werk im Zuge der europaweiten Umstrukturierung schließen.

Unerwarteter Tiefschlag

Der Fraktionsvorsitzende im Augsburger Stadtrat, Bernd Kränzle, bekennt: „Wir sind einfach schockiert.“ Es gehe jetzt darum, für die betroffenen Mitarbeiter möglichst gute Regelungen zu treffen und Perspektiven zu eröffnen, ergänzt Oberbürgermeister Kurt Gribl. Das sei zunächst eine Angelegenheit und Aufgabe des Unternehmens und des Betriebsrates.

Die CSU-Fraktion geht wie die Stadt davon aus, dass die vorhandenen Werkzeuge wie Interessensausgleich, Sozialplan und Transfergesellschaft in den Verhandlungen diskutiert werden. Kränzle ist dankbar, dass der OB und CSU-Wirtschaftsreferentin Eva Weber mit der Industrie- und Handelskammer und der Agentur für Arbeit diesen Prozess unterstützen. „Die Augsburger Allianz für Arbeitsplätze hat sich bereits in der Vergangenheit bewährt, um ein zuverlässiges Netzwerk in der Region für die Betroffenen aufzubauen“, sagt Weber.

Die Staatsregierung wird ausloten, wie sie der Region bei der Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze helfen kann.

Franz Josef Pschierer

Bayerns Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer ergänzt: „Die Entscheidung ist vor allem für die Mitarbeiter und ihre Familien wie für die gesamte Region Augsburg ein schwerer Schlag.“ Pschierer will im Gespräch mit der Geschäftsleitung darauf drängen, dass das Unternehmen alternative Beschäftigungsmöglichkeiten entwickelt, den Stellenabbau möglichst sozialverträglich organisiert und Qualifizierungsmaßnahmen anbietet.

(BK)