Alles unter Kontrolle: In einer bayerischen Großbäckerei schiebt ein Bäcker rohe Brezen in den Ofen. (Foto: W. Heider-Sawall)
Nahrungsmittel

Sauberes Fleisch, gesunde Milch

Die neue bayerische Lebensmittelpolizei KBLV überprüft seit Anfang des Jahres 600 Schlachthöfe, Molkereien, Großgeflügelbetriebe. Erste Bilanz: In 200 Fällen mussten die Beamten Maßnahmen zur Mängelbeseitigung ergreifen oder Bußgelder verhängen.

Die neue Spezialbehörde für Lebensmittelkontrollen in Bayern ist nach Ansicht von Chefin Claudia Thielen erfolgreich gestartet. „Von rund 600 Betrieben in unserer Zuständigkeit haben wir im ersten Halbjahr bereits mehr als die Hälfte zum Teil mehrfach überprüft und konsequent gehandelt. Auch in der zweiten Jahreshälfte werden wir genauso entschlossen weitermachen“, sagte Thielen, die der Anfang des Jahres gegründeten Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (KBLV) vorsitzt.

Lebensmittelpolizei mit 100 Beamten

Die Spezialeinheit mit Hauptsitz in Kulmbach und einer Zweigstelle in Oberding  im Landkreis Erding überwacht speziell Großbetriebe. Eine Reaktion auch auf Lebensmittelskandale wie bei der in Niederbayern ansässigen Firma „Bayern-Ei“ oder in der Geretsrieder Wurstfabrik Sieber aus den vergangenen Jahren.

Alle übrigen Lebensmittelkontrollen verbleiben wie bisher auch bei den Landratsämtern. „Es geht nicht um die normale Überwachung kleiner Metzger, sondern um 600 ganz besonders exponierte Betriebe, Großbetriebe und solche mit besonderem Risiko“, erklärt Umweltminister Marcel Huber, in dessen Ressort die KBLV fällt.

Von rund 600 Betrieben in unserer Zuständigkeit haben wir im ersten Halbjahr bereits mehr als die Hälfte zum Teil mehrfach überprüft.

Claudia Thielen, KBLV-Chefin

Behördenchefin Thielen spricht von einem „erfolgreiche Start der neuen Kontrollbehörde“. Sie verfügt über interdisziplinäre Teams, zu denen Lebensmittelchemiker, Veterinäre und Agraringenieure gehören. Insgesamt haben ihre Experten im ersten Halbjahr 2018 seit der Gründung rund 700 Betriebskontrollen durchgeführt und knapp 700 amtliche Proben genommen.

200 mal Maßnahmen ergriffen

In rund 200 Fällen waren „behördliche Maßnahmen“ fällig, also Anordnungen zu Mängelbeseitigungen, die Verhängung von Bußgeld und Strafanzeigen. Achtmal gab es im Zusammenhang mit den Kontrollen Produktrücknahmen oder -rückrufe. Zum 1. Juli 2018 waren bereits 97 der hundert geplanten Personalstellen besetzt, einschließlich der tierärztlichen Grenzkontrollstelle am Flughafen München.

Die Herstellung von Lebensmittel geht uns alle an. Die Lebensmittelsicherheit müssen wir ständig verbessern.

Marcel Huber, Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz

Zu den 600 Betrieben im speziellen Fokus der KBLV zählen Schlachthöfe, Molkereien, Großbäckereien, Hersteller von Säuglingsnahrung und Mälzereien. Auch Großgeflügelbetriebe mit mehr als 40.000 Tieren unterstehen der Behörde. Sie ist nach Einschätzung von Minister Huber „die bayerische Lebensmittelpolizei, die Verbraucher vor Schaden schützt“.

(dpa/BK)