Anpacken: Elektrokomponenten-Fertigung im BMW-Werk Dingolfing. (Foto: BMW)
Arbeitsmarkt

Dauerhafte Vollbeschäftigung

Bayern vermeldet den nächsten Rekord in Folge: Die Erwerbstätigenquote steigt auf 77,8 Prozent, die Arbeitslosenquote verharrt auf dem niedrigen Stand von 3,2 Prozent. Im Freistaat warten so viele Jobs und Lehrstellen auf einen Bewerber wie noch nie.

Der Freistaat Bayern vermeldet weiterhin exzellente Zahlen vom Arbeitsmarkt. „Fast 5,5 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und mit 3,2 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote in einem August – Bayerns Arbeitsmarkt liegt weiterhin unangefochten an der Spitze“, erklärt Arbeitsministerin Emilia Müller. Zugleich registriert sie einen neuen Rekord: Die Erwerbstätigenquote sei 2016 um 0,4 Prozentpunkte auf 77,8 Prozent angestiegen – ein historischer Spitzenwert, auch im Vergleich mit anderen Bundesländern.

Im August waren in Bayern 234.265 Menschen ohne Arbeit. Der leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat ist saisonüblich, nach Müllers Berechnung seien damit im Freistaat aber 15.268 Menschen weniger ohne Job als vor einem Jahr.

Freie Jobs, unbesetzte Lehrstellen

Gute Zeiten für Jobsucher, mancherorts auch für Lehrstellenbewerber: Im August hat es nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) in ganz Deutschland so viele unbesetzte Arbeitsplätze wie selten zuvor gegeben. In fast allen Branchen sei die Nachfrage nach Arbeitskräften höher als vor einem Jahr, berichtete die Nürnberger Bundesbehörde unter Berufung auf ihren Stellenindex BA-X. Der Indikator für den Umfang unbesetzter Stellen sei im August um einen auf 239 Punkte gestiegen. Dies seien 20 Punkte mehr als vor einem Jahr – und der höchste jemals gemessene Wert, schrieb die Agentur.

Die größten Zuwächse bei freien Stellen gab es in der Industrie, bei Unternehmensdienstleistern, im Baugewerbe und im Handel. Auch in der Zeitarbeitsbranche stieg der Personalbedarf. Nur im Öffentlichen Dienst und im Bereich Erziehung und Unterricht sei die Nachfrage geringer geworden – eine Folge der rückläufigen Flüchtlingszahlen.

Bayerns Arbeitsmarkt liegt weiterhin unangefochten an der Spitze.

Emilia Müller, Arbeitsministerin

Mit Beginn des Ausbildungsjahres rückt auch die Lage auf dem Ausbildungsmarkt stärker in den Fokus der Experten. Die Bundesagentur geht rein rechnerisch von einem ausgeglichenen Ausbildungsmarkt aus: Bis Ende Juli hatten sich zuletzt 512.000 Lehrstellenbewerber bei den Arbeitsagenturen gemeldet; ihnen hätten exakt 512.000 von Unternehmen gemeldete Lehrstellen gegenübergestanden.

Regional klaffen Angebot und Nachfrage aber stark auseinander. Während Firmen in Bayern und Baden-Württemberg, dem Saarland aber auch in Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern händeringend nach Auszubildenden suchen, fehlen in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Hessen Zehntausende von Ausbildungsplätzen, wie jüngste BA-Zahlen zeigen. Nicht immer passten auch Berufswunsch und Lehrstellenangebot zueinander, berichtete ein Bundesagentur-Sprecher ergänzend.

Lob von den Unternehmern

Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) lobt die guten Zahlen, die der Arbeitsmarkt zwischen Hof und Berchtesgaden hervorbringt. „Der Freistaat steht nach wie vor an der Spitze aller deutschen Länder“, bestätigt vbw-Chef Bertram Brossardt die Analyse von Arbeitsministerin Müller.

(dpa/BK)